Rund sieben Millionen Euro hat der Rhein-Sieg-Kreis in die energetische Sanierung gesteckt, 2,8 Millionen Euro davon stammen aus dem sogenannten Konjunkturpaket II. "Das ist ein wahr gewordener Traum", sagte Dirk Thomas. Das mag vielleicht sehr überschwänglich klingen, doch dem Schulleiter ist die Begeisterung anzumerken. Zum Beispiel im Agrar-zentrum, das auch Platz für Seminare und Konferenzen bietet. "Jetzt haben wir auch Fenster drin", sagte Thomas.

Die Stühle lassen sich rollen, "wir können jederzeit die Sitzordnung ändern". Im Pflanzraum nebenan ist Kühn in seinem Element und erwies sich als Experte. Fette Henne, Geranien und all die anderen Gewächse im Topf erkannte er auf einen Blick.

Das Agrarzentrum war im Januar 2012 eingeweiht worden, die Sporthalle schon 2011. Auffällig ist, dass trotz heller Farben an den Wänden nur wenig dunkle Streifen oder Abnutzungsspuren zu erkennen sind. Das gilt auch für die Möbel. "Die Schüler sind jetzt vorsichtig. Die sagen sich, “das ist meine Schule, mein Klassenraum„", sagte Thomas zur Identifikation. Sie seien zudem bei der Auswahl etwa der leicht wippenden Stühle eingebunden gewesen, sollten selbst sagen, worauf sie mehrere Stunden lang gut sitzen können.

Doch auch die Lehrer waren regelrechte Bauleiter und Planer. Neben Thomas engagierte sich da auch sein Stellvertreter Gottfried Siebertz. Im A-Gebäude - wiedereröffnet im vergangenen September - staunten die Gäste aus dem Kreis, darunter Schuldezernent Thomas Wagner, Schulamtsleiter Hans Clasen und Kreiskämmerin Svenja Udelhoven, über die lange Eingangshalle, die sich bestens für Ausstellungen eignet. Früher war sie eine offene und zugige Pausenhalle. Für Rollstuhlfahrer ist nun alles erreichbar, die Haupttüren öffnen sich automatisch.

Das gilt allerdings noch nicht für das Gebäude F, das in zwei Jahren saniert werden soll. "Das ist außen hui, innen pfui", sagte Architektin Ursula Laubenthal beim Rundgang. Sie wies auf Details hin wie die unterschiedlichen Farben der Klassenräume, die sich in der Außenfassade widerspiegeln.

Um Geld zu sparen, waren die Schüler während der Renovierungen nicht in Containern untergebracht. Stattdessen verlief der Unterricht in drei Schichten, morgens, nachmittags und auch noch abends. "Das ist ja Luxus pur", sagte Kühn in einem der 15 Computerräume mit seinen sieben runden Tischen à vier Arbeitsplätzen. Die Rechner in allen Klassen sind miteinander vernetzt und greifen auf einen zentralen Server zu.

Neben gemütlichen Sitznischen in den Gängen gibt es noch einen Multifunktionsraum, in dem die Schüler selbstständig arbeiten können. Kleine Einschränkung: Zum Gang hin gibt es eine Scheibe, so dass die Lehrer im Vorbeigehen mal schnell nach dem Rechten sehen können.

Die Schule in Duisdorf ist eines von vier Berufskollegs in Trägerschaft des Rhein-Sieg-Kreises. Die rund 2100 Schüler, die meisten zwischen 16 und 24 Jahre alt, werden von 90 Lehrern unterrichtet. Die Ursprünge liegen bereits im Jahr 1937, als sich landwirtschaftliche Berufsschulen des Landkreises Bonn zusammenschlossen.

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