Bis zu 500 neue Wohnungen möglich Planverfahren für Gallwitz-Kaserne gestartet

BONN · Die Pläne für 400 bis 500 neue Wohnungen auf dem Areal der ehemaligen Gallwitz-Kaserne nehmen weitere Formen an.

Am Dienstagabend hat der Planungsausschuss mit Mehrheit den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan für das Gelände zwischen dem Wirtschaftsministerium, der A 565, Julius-Leber-Straße und Edith-Stein-Anlage gefasst. Wann dort die ersten Bagger rollen, ist allerdings noch unklar.

Bei der Gallwitz-Kaserne handelt es sich um eine der letzten großen Flächen Bonns, auf der Wohnungen gebaut werden können. Der Bund hat das Areal der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) zur Vermarktung übertragen. Vor kurzem ist das 7,6 Hektar große Areal der Gallwitzkaserne ausgeschrieben worden. 12,8 Millionen Euro will die Bima laut Ausschreibung haben.

Die Stadt Bonn, die ähnlich wie bei der ehemaligen Ermekeilkaserne eine sogenannte Erstzugriffsoption hätte, will dort aber nach Angaben des Presseamtes selbst keine Grundstücke erwerben. Vielmehr soll mit dem künftigen Erwerber des Areals noch vor der öffentlichen Auslegung des Bebauungsplans ein sogenannter städtebaulicher Vertrag abgeschlossen werden, der den Anteil der öffentlich geförderten Wohnungen festlegt. Ziel ist, dass dort unter anderem die städtische Wohnungsgesellschaft Vebowag die in Bonn so dringend benötigten geförderten Wohnungen bauen kann.

Genau daran entzündete sich eine Diskussion unter den Planungsexperten. Die Verwaltung hatte in ihrer Beschlussvorlage vorgeschlagen, dass auf dem Areal der Anteil der öffentlich geförderten Wohnungen bei 50 Prozent liegen solle. Die Jamaika-Koalition hatte in einem Änderungsantrag gefordert, der Anteil der geförderten Wohneinheiten solle "mindestens 30 Prozent" der Wohneinheiten im Plangebiet entsprechen.

"Wir brauchen schließlich Investoren, die dort bauen wollen", sagte CDU-Planungssprecherin Henriette Reinsberg. Außerdem dürfe die Umsetzbarkeit und Finanzierbarkeit nicht gefährdet werden. Hartwig Lohmeyer (Grüne) verwies zudem auf das nahe gelegene Baugebiet In der Grächt mit einem hohen Anteil an gefördertem Wohnungsbau.

Für Holger Schmidt (Linke) läuft das Ganze darauf hinaus, dass es "am Ende faktisch zu wenige geförderte Wohnungen sein werden". Die SPD stimmte zwar für den Änderungsantrag, pocht aber darauf, so SPD-Ratsfrau Gabi Mayer, dass genügend geförderte Wohnungen gebaut werden mit Blick auf den auch in Bonn stetig steigenden Bedarf an preiswertem Wohnraum.

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