Oldie-Night in Duisdorf "Olli" muss doppelt ran

DUISDORF/LESSENICH · Wer als Gitarrist in die Saiten greift, muss nicht nur harte Fingerkuppen vorweisen, sondern auch Standvermögen. Nicht nur, weil manche Instrumente ordentlich wiegen, sodass sie auf Dauer "Rücken" machen, sondern auch weil das Stehen auf der Bühne ebenfalls "ins Kreuz" geht.

 Lassen es richtig rocken: Oliver Schneider und seine E-Gitarre.

Lassen es richtig rocken: Oliver Schneider und seine E-Gitarre.

Foto: Horst Müller

Das scheint Oliver Schneider nichts auszumachen. Denn für die beliebte "Oldie-Night" des Spielmannszuges Rot-Weiß am Samstag, 14. März, in der Sporthalle Schmittstraße, für die jetzt der Vorverkauf begonnen hat, muss er gleich zweimal ran. Dort spielen die Cover-Bands Coldstack und Handmade live. Und in beiden ist "Olli" der Lead-Gitarrist.

Das heißt für den 43-Jährigen: Er steht vier Stunden lang auf der Bühne und muss mit seiner Gitarre Gas geben. "Das ist ein strammes Programm, geht aber noch", sagt der Gitarrist, der seine erste Westernklampfe 1991 bekam und seitdem nicht mehr davon lassen kann. Macht eben Spaß. Inzwischen beherrscht er rund 200 Stücke aus der Lameng.

Vier Stunden am Stück hat er schon öfter gespielt, aber einmal, so erinnert er sich, war es tatsächlich hart an der Grenze. Da trat er nachmittags mit "Room Service" auf dem Münsterplatz auf, abends mit "Coldstack" und "Handmade" bei der "Oldie-Night" Nach fünf Stunden ging es dann kurzzeitig nichts mehr - Krämpfe in der Hand. Dagegen sind die beiden Einsätze bei der nächsten "Oldie-Night" noch beherrschbar, findet er.

Wer Oliver Schneider nicht kennt, aber trotzdem gerne Live-Bands sieht, hat ihn garantiert schon gehört: Er spielt nicht nur bei Coldstack und Handmade, sondern seit 1999 auch bei der Gruppe Room Service. Zuvor, von 1994 bis 1999 standen einige Gastspiele bei der Donnerstags-Blues- und Sonntags-Jazz-Session in der Jazz-Galerie auf dem Programm. Im Rosenmontagszug steht er die letzten Jahre mit "Handmade" auf einem Wagen und spielt für die Jecken am Straßenrand, auch diesmal war die Band dabei.

Kein Wunder, dass auf diese Weise nicht nur mindestens 25 Auftritte pro Jahr zusammenkommen, sondern die restliche Freizeit auch zum Großteil aus Musik besteht. Jeden Abend Proben mit den unterschiedlichen Bands, dazu rund vier Stunden Üben "für mich", sagt "Olli". Trotzdem bleibt es ein Hobby, denn mit der Musik ist nicht viel Geld zu verdienen.

Leidet darunter nicht die gemeinsame Zeit mit der Freundin? "Neee, die findet es super, mit einem Rockstar zusammen zu sein", grinst der Lessenicher, der passenderweise gleich neben der Musikschule seines Mitstreiters Walther Mohr wohnt. Das nächste musikalische Projekt steht übrigens auch schon fest.

Oliver Schneider will einmal ganz Frontmann sein und eigene Stücke spielen - und auch singen. "Ich habe schon immer gesungen", sagt der Musiker. "Das Gitarrespielen habe ich damals eigentlich nur als Begleitung zum Singen gelernt."

Zur Person

Oliver Schneider ist in Lengsdorf geboren und wohnt in Lessenich. Der 43-Jährige spielt seit 23 Jahren Gitarre. Obwohl er Mitglied in fünf Bonner Cover-Bands ist - Coldstack, Handmade, Basics, Room Service und einem akustischen Duett - betreibt er die Musik nach eigenen Worten nur als Hobby und arbeitet tagsüber als IT-Dozent in Köln.

Sein musikalisches Vorbild ist Dave Grohl (Foo Fighters), die Lieblingsgitarre ist seine Gibson ES 355 TD, wie sie auch Keith Richards (Rolling Stones) spielt, sein Lieblingsriff das von "Rock'n Roll" (Led Zeppelin). Unter dem Namen "Flönz" ist er mit drei anderen Musikern in dieser Session erstmals auf Bühnen im Karneval aufgetreten, hat jecke Hits gespielt und schon erste Anfragen, das Projekt 2016 fortzusetzen.

Info

Karten für die "Oldie-Night" des Spielmannszuges Rot-Weiß sind für 13 Euro pro Stück im Vorverkauf erhältlich, und zwar bei der Bäckerei "Schell's Eck" in Duisdorf. An der Abendkasse kosten sie 15 Euro.

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