Interview: Dennis Schreiner, Organisator von "Rock im Tal" "Live-Musik ist wichtig für Jung und Alt"

Bonn · Den Status der Tradition haben Dennis Schreiner und seine Mitstreiter längst erreicht: Am Samstag findet die vierte Auflage von "Rock im Tal" statt. Über die Rolle des Spielmannszugs Rot-Weiß und den Stand der Vorbereitungen sprach der 38-Jährige mit dem GA.

 Eine Familie mit Musik im Blut: Dennis Schreiner (3. von rechts) mit Tochter Anna, seine Frau Nicole und deren Vater Josef Klein vom Spielmannszug Rot-Weiß setzen sich für "Rock im Tal" ein.

Eine Familie mit Musik im Blut: Dennis Schreiner (3. von rechts) mit Tochter Anna, seine Frau Nicole und deren Vater Josef Klein vom Spielmannszug Rot-Weiß setzen sich für "Rock im Tal" ein.

Foto: Stefan Knopp

Wie weit sind die Vorbereitungen?
Dennis Schreiner: Das läuft alles, und die Bands freuen sich alle. Wir haben dieses Jahr sieben Bands, und wir fangen dieses Mal eine Stunde später an, weil sich einfach gezeigt hat, dass um 13 Uhr noch zu wenig los ist.

Bedeutet das, dass es eine Stunde länger geht?
Schreiner: Nein. Wir wollen das auch wegen der Nachbarn nicht zu weit nach hinten führen. Wir hatten bis jetzt nie Probleme, aber wir wollen es auch nicht übertreiben. Wir haben auch gute Tontechniker, die das mit dem Sound so hinbekommen, dass der Schall nicht bis nach Lessenich geht, sondern hier in dem Kessel bleibt.

Was muss bei den Vorbereitungen besonders bedacht werden?
Schreiner: Was das Festival ausmacht, ist, dass es ein ganz kleines Festival ist und ohne Eintritt finanziert wird. Doch es fallen viele Kosten an. Die Bands bekommen Gage. Die professionelle Bühne, die Bühnenbetreuung, der große Stromzähler der Stadtwerke - das sind alles Sachen, die Geld kosten. Bis jetzt kriegen wir das einigermaßen hin, aber auch nur, weil die ganzen Mitarbeiter alle ehrenamtlich arbeiten: Der Verein, der quasi als finanzieller Rückhalt dahinter steht, die Vereinsmitglieder, aber auch Freunde und Verwandte und der befreundete 1. FC Hardtberg.

Aber der Spielmannszug finanziert das Festival ja nicht alleine.
Schreiner: Wir haben hier die lokalen Firmen und ansässigen Handwerker angeschrieben, und viele beteiligen sich. Dadurch ist dann schon mal ein Großteil der Grundkosten gedeckt. Es muss aber trotzdem an dem Tag gut verkauft werden, damit wir nachher auf plus/minus null rauskommen. Und es ist halt umso schwieriger, ohne Zuschüsse zu leben oder ohne Eintritt. Die Stadt Bonn hat kein Geld mehr, sprich, solche Veranstaltungen werden auch nicht mehr unterstützt.

Reicht der Platz noch aus?
Schreiner: Der Platz reicht noch, auf alle Fälle. Wenn wir jetzt auf einen größeren Platz gehen würden und dann noch mehr Werbung machen, dann würden wir bestimmt auch mehr Leute anziehen. Da würden dann aber die Kosten in die Höhe schnellen. Wir haben hier Strom und Wasser liegen. Plus die sanitären Anlagen.

Was motiviert Sie ganz persönlich?
Schreiner: Ich finde, Live-Musik ist wichtig für Jung und Alt. Durch den freien Eintritt kann wirklich jeder hierhin kommen, Live-Musik genießen, einen schönen Tag haben. Mit der kulturellen Veranstaltung will ich Duisdorf etwas zurückgeben.

Wen hätten Sie denn ganz gerne mal auf der Bühne?
Schreiner: AC/DC wäre nicht schlecht (lacht). vor drei Wochen bei Rock am Ring wollten wir spaßeshalber mal die Toten Hosen überreden, zu uns zu kommen. Hat dann leider nicht ganz geklappt. Wir können uns keine großen Namen leisten, wir können uns aber kleine feine Bands leisten, die qualitativ richtig gute Musik machen. Das sind keine unbekannten Bands, teilweise wirklich schon ausgezeichnet, aber halt noch nicht so weit, dass sie richtig viel Geld kosten. Und die Bands kommen uns auch alle entgegen. Die sind viel auf solch kleinen Events und Festivals und wissen ganz genau, wie viel dem Veranstalter zur Verfügung steht. Und da gehen sie auch von ihrer normalen Gage weit runter.

Zur Person

Dennis Schreiner, 38, ist Medienproduktioner. Seine Frau Nicole ist die Tochter von Josef Klein, dem Vorsitzenden des Duisdorfer Spielmannszuges Rot-Weiß. Zur Familie gehört auch die vierjährige Tochter Anna. Schreiner ist Mitglied der Band "Coldstack" und organisiert zum vierten Mal das Festival "Rock im Tal".

Das Festival

Das vierte Festival "Rock im Tal" beginnt am Samstag, 27. Juni, um 13 Uhr. Vor dem Haus der Hubertusschützen, In der Dehlen, treten ab 14.30 Uhr "Coldstack" auf, gefolgt von "NinetyFour X" aus Essen, "16 Tage" aus Bonn, "Godswill" aus Hürth sowie "Die Versenker", "Like Snow" und "Spiegelblick" aus Köln. Der Eintritt ist frei, es gibt Getränke und Gegrilltes zu familienfreundlichen Preisen.

Der Spielplan

  • 14.30 bis 15.30 Uhr: Coldstack, Bonn
  • 15.50 bis 16.50 Uhr: Spiegelblick, Köln
  • 17.10 bis 18.10 Uhr: Like Snow, Köln
  • 18.30 bis 19.30 Uhr: 16 Tage, Bonn
  • 19.50 bis 20.50 Uhr: Godswill, Hürth
  • 21.10 bis 22.10 Uhr: Die Versenker, Köln
  • 22.30 bis 23.30 Uhr: NinetyFour X, Essen
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