Lego-Stadt beim CVJM Kinder bauen mit mehr als einer Million Steinen

DUISDORF · Rot und Weiß werden langsam knapp: "Wir brauchen die, nehmt euch andere Farben", ruft Julian und setzt gemeinsam mit seinem Freund Fabian eine weitere Reihe. "Das wird einmal ein Leuchtturm, der bis zur Decke reicht", verspricht der Zwölfjährige.

 Paul gehört zum Team Hollywood: Mit seinen Freunden baut er ein Luxusdomizil für die Reichen und Schönen.

Paul gehört zum Team Hollywood: Mit seinen Freunden baut er ein Luxusdomizil für die Reichen und Schönen.

Foto: Gabriele Immenkeppel

Die ersten zwei Meter haben die beiden Baumeister schon geschafft.

Währenddessen wird es nebenan glamourös. Rene, David, Paul, Robert und Jakob bauen eine Glitzerwelt auf. "Das ist Hollywood", erklären die fünf Jungs und gehen ins Detail: In den Wasserbecken schwimmen Haifische, daneben steht eine Garage für die Luxusschlitten und oben am Lagerfeuer sitzen Elvis, zwei Millionäre und deren Bodyguards. Woran erkenne ich denn, dass es sich um besonders reiche Männer handelt? "Nah, an den Dollarzeichen, die sie auf ihrer Brust haben", liefert Robert gleich die passende Erklärung.

Die Jungs gehören zu den insgesamt 25 Kindern, die im Rahmen des Bonner Ferienprogramms zur Legobauwoche des CVJM nach Duisdorf gekommen sind. Unter der Leitung von Maraike Bethmann und Julia Wolf errichten sie eine Stadt, die sie ihren Eltern beim Abschlussfest am Freitag präsentieren wollen. Es wird eine sehr bunte und vielseitige Stadt sein. Denn neben Hollywood und Leuchtturm wird es dort ein Prinzessinnenschloss, eine Windmühle, ein Ponyhof, ein Hausboot und ein Piratenschiff geben.

Anders als beim Spielen zu Hause, muss sich bei dieser Legobauwoche niemand um die begehrten Steine streiten. "Mehr als eine Million sind es sicher", schätzt Daniel Bürgelein, der seine private Sammlung zur Verfügung gestellt hat. Sorgfältig in verschiedene Kisten aufgeteilt, gibt es neben den obligatorischen Bausteinchen jede Menge Räder, Fenster, Türen, Platten, Schiffe, Autos und Figuren.

"Rund 250 Kilo schwer war der Transport", erklärt Maraike Bethmann. Per Spediteur sind die Steine aus Bremen gekommen. Bei Julian und Fabian wird es langsam brenzlig. Der Turm bewegt sich hin und her. "Kommt, wir bauen einzelne Elemente und setzen den Turm dann am Ende gemeinsam zusammen", schlägt Daniel Bürgelein vor. "Oder ihr legt alles auf den Boden und baut dort weiter."

Morgens arbeiten die Kinder an ihrer Legostadt, nachmittags stehen dann gemeinsame Spiele oder Workshops auf dem Programm. Heute werden die Bauingenieure nach dem Mittagessen ihr Geschick als Bäcker beweisen. Denn am Nachmittag werden sie Törtchen für das Abschlussfest mit ihren Eltern am Freitag backen. Ist die Feier vorbei, bauen die Betreuer die Stadt wieder auseinander und legen die verschiedenen Teile in die Kisten. Denn schon am Montag werden die Legosteine abgeholt und nach Freiburg transportiert. Dort freuen sich schon andere Kinder darauf.

"Leg godt"

Der dänische Tischlermeister Ole Kirk Christiansen gründete am 10. August 1932 ein Unternehmen zur Herstellung von Holzspielzeug. 1934 erfand er den Namen "Lego" als Abkürzung für "leg godt", dänisch für "spiel gut". 1949 wurden Legosteine eingeführt, die den heutigen bereits ähnelten. Während die Oberseite mit Kunststoffnoppen besetzt war, war die Unterseite jedoch völlig hohl. Dadurch hatten die Modelle keine Stabilität. Deshalb wurden in die Unterseite der Steine hohle Röhren integriert. Dieses Kupplungsprinzip wurde 1958 zum Patent angemeldet.

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