Volkstrauertag Keine Rede mehr am Ehrenmal

DUISDORF · Der Streit um den Ablauf des Volkstrauertages, der in Duisdorf im vorigen November für Aufregung gesorgt hatte, ist beigelegt. Nach einem Runden Tisch mit allen Beteiligten im Rathaus berichtete der Ortsfestausschuss (OFA) in seiner Jahreshauptversammlung am Montagabend, wie die Gedenkveranstaltung diesmal ablaufen soll.

Und da sind deutliche Parallelen zum Vorjahr zu erkennen, als in der Rochuskirche ein ökumenisches Friedensgebet gesprochen wurde und Bezirksbürgermeisterin Petra Thorand dort eine Rede hielt. Allerdings: Nach dem im Vorfeld bekannt gewordenen Protesten aus den OFA-Reihen hatte sie nach dem Schweigemarsch zum Ehrenmal am Alten Friedhof in Duisdorf dort ein weiteres Mal gesprochen.

Das wird in diesem Jahr aber nicht mehr so sein. "2013 war das für mich die doppelte Arbeit", sagte sie bei der Jahreshauptversammlung. Deshalb werde sie beim nächsten Mal nur noch in der Kirche eine Rede halten und dann die Totenehrung am Ehrenmal vornehmen, dort selbst aber nicht mehr reden. Auch der OFA hat sich überzeugen lassen. "Der Ablauf sollte jetzt so beibehalten werden", meinte der ausgeschiedene Vorsitzende Eduard Franke. Darauf habe man sich unter den drei Veranstaltern geeinigt - das seien die Kirchen, der OFA und die Bezirksverwaltungsstelle im Rathaus.

Hintergrund der Veränderung war, dem starken ökumenischen Gedanken Rechnung zu tragen. Doch davon hatte sich der OFA mit seinen Vereinen damals distanziert. Der Grund: Der Volkstrauertag solle in erster Linie der im Weltkrieg gefallenen Väter, Brüder und Söhne gedenken.

Thorand hatte dagegen eingewendet, auch die evangelischen Christen sollten mehr einbezogen werden, und es sei geboten, die Gedenkstunde den heutigen Gegebenheiten anzupassen. "Die Zeit hat sich gewandelt, Kriegsteilnehmer und Hinterbliebene gibt es nur noch sehr wenige und die nachfolgenden Generationen stellen den Sinn und Zweck des Gedenktages vermehrt in Frage", so Thorand damals in ihrer Stellungnahme.

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