Derlestraße in Duisdorf Immer wieder Unfälle auf der Gefäll-Strecke

DUISDORF/MEDINGHOVEN · Dass die Derlestraße es in sich hat, vor allem auf dem gewundenen Teilstück zwischen dem Konrad-Adenauer-Damm und dem Malteser-Krankenhaus, haben schon einige Autofahrer am eigenen Leib erfahren müssen. Zuletzt war es Mitte September eine 30-jährige Frau, die mit ihrem Auto ins Schleudern geriet und gegen einen Baum prallte.

 Diese kurvige Strecke ist auch bergauf ein Risiko. Wer schneller als Tempo 30 fährt, riskiert von der rutschigen Derlestraße abzukommen, weil der abgenutzte Belag nicht mehr ausreichend Grip bietet.

Diese kurvige Strecke ist auch bergauf ein Risiko. Wer schneller als Tempo 30 fährt, riskiert von der rutschigen Derlestraße abzukommen, weil der abgenutzte Belag nicht mehr ausreichend Grip bietet.

Foto: Roland Kohls

Auch sie war - wie bei einigen anderen Unfällen - nicht bergab unterwegs, sondern auf dem Weg zum Malteser-Krankenhaus, als sie in in einer langen Rechtskurve die Kontrolle über ihren Wagen verlor. Es war 14.50 Uhr, als ihr Cabrio einige Meter hinter dem Kurvenausgang in die Böschung rutschte und schließlich mit dem Heck gegen einen Baum prallte. Vorher muss sich der Wagen einige Male um die eigene Achse gedreht haben, rekonstruierte die Polizei später.

Nicht der einzige Fall dieser Art. In regelmäßigen Abständen kommt es dort zu solchen Unfällen - und oft auf der Bergauf-Strecke, was ungewöhnlich erscheint. Ist womöglich etwas mit dem Asphalt der Fahrbahn nicht in Ordnung? In der Tat, bestätigt das Tiefbauamt. Griffigkeitsmessungen haben ergeben, dass die Mindestwerte der Mikrorauhigkeit an einigen Stellen punktuell nicht ganz erreicht werden, sagte Vize-Stadtsprecher Marc Hoffmann dem GA. Abnutzung und Verschleiß werden für dieses Manko verantwortlich gemacht. Das sei mit Messungen nachzuweisen, aber mit bloßem Auge nicht zu erkennen.

In Kenntnis der Situation hat die Stadt reagiert und vor einem Jahr die Höchstgeschwindigkeit erst mal auf Tempo 30 herabgesetzt. Vorher galt hier Tempo 50. "Tatsächlich ist die Befahrung mit 30 km/h - und auch schneller - sicher", so Hoffmann. Doch nicht jeder beachtet das Tempolimit. Und täglich würden Hunderte Fahrzeuge ohne Unfall die Derlestraße befahren, auch wenn sie etwas schneller unterwegs seien, gibt Hoffmann zu bedenken.

Dass es auf Straßen in Bonn nicht überall genügend Grip gibt, um kritische Situationen vor allem bei Nässe zu überstehen, ist nicht neu. In Beuel stellte die Stadt dieses Manko vor einiger Zeit auf der Pützchens Chaussee und an den Kreisverkehren am Landgrabenweg fest. Beide Stellen wurden saniert und bekamen neue Fahrbahnoberflächen.

Auch auf der Derlestraße ist das geplant, so die Stadt. Ob die Deckensanierung wie geplant schon im Oktober beginnen kann, ist allerdings noch nicht entschieden. "Die Details, in welchem Bereich genau und auf welcher Breite die Fahrbahn erneuert wird, stehen noch nicht fest", hieß es dazu aus dem Stadthaus. Bis es so weit ist, sollten Autofahrer besondere Vorsicht walten lassen, vor allem bei nasser Fahrbahn. Denn, so der Vize-Stadtsprecher, "die Unfallursache ist nicht eine nicht ausreichende Griffigkeit, sondern überhöhte Geschwindigkeit".

Tempo 30 einzuhalten mag besonders den Menschen schwer fallen, die es eilig haben auf dem Weg ins Malteser-Krankenhaus. Unfälle mit Rettungs- oder Krankenwagen auf dieser Strecke seien ihr nicht bekannt, sagte Eva Keller, Sprecherin des Krankenhauses dem GA. "Aber ich weiß von einigen Mitarbeitern, dass sie sich mit ihren Autos gedreht haben, ohne dass weiter etwas passiert sei." Das sei aber noch zu der Zeit gewesen, als man dort Tempo 50 fahren durfte.

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