Wirtschafts- und Gewerbegemeinschaft Hardtberg Hohe Mieten schaden dem Einkaufsstandort

DUISDORF · "Handel ist Wandel", zitierte Gisbert Weber ein altes Sprichwort. Ein Wandel zum Besseren oder zum Schlechteren? "Wirklich gut sieht es bei uns nicht aus", sagte der Vorsitzende der Wirtschafts- und Gewerbegemeinschaft Hardtberg (WGH), der genauso wie der gesamte restliche Vorstand gestern Vormittag im Amt bestätigt wurde beim anschließenden Frühjahrsempfang für Duisdorfer Vereinsleute und Politiker.

 Sorgen sich um die Zukunft des Stadtbezirks: (von links) Martin Cummer, Anne Düren, Christiane Strunck-Heines, Christian Kunst, Paolo Granatella, Regina Rosenstock und Gisbert Weber.

Sorgen sich um die Zukunft des Stadtbezirks: (von links) Martin Cummer, Anne Düren, Christiane Strunck-Heines, Christian Kunst, Paolo Granatella, Regina Rosenstock und Gisbert Weber.

Foto: Stefan Knopp

Gemeint war vor allem der Geschäftsleerstand. Das sei jetzt noch nicht so stark sichtbar, sagte Weber. "Es gibt aber eine Menge Fluktuation im Jahr 2014." Das gehe auch mit der Schließung alteingesessener Geschäfte einher. "Wachsender Leerstand schadet unserem Zentrum." Davon sei auch die Gastronomie betroffen, wie man zum Beispiel am Steingarten auf dem Brüser Berg und an der Lessenicher Linde sehe.

Ein Problem seien die hohen Mieten, die manche Hauseigentümer verlangen. Da gebe es manche, die 22 Euro pro Quadratmeter verlangten, so der WGH-Chef. "Da darf man sich nicht wundern, wenn der eine oder andere schließen muss. Leerstände schaden aber dem Ruf." Das mache es schwer, neue Mieter zu finden. "Damit ist auf Dauer keinem Vermieter gedient."

Der Kunde habe die Wahl, wo, wann und was er kauft, sagte Weber. Vermehrt falle diese Wahl auf den Online-Versand. Das mache sich schon bemerkbar: "Die Einzelhandelskaufkraft in Duisdorf ist um 1,4 Prozent gesunken." Dafür müsse man Lösungen finden, um das Stadtteilzentrum wieder attraktiver zu machen. Für ihn heißt diese Lösung "Multi-Channel-Handel". Die Händler müssten verschiedene Vertriebskanäle anbieten, also etwa ein Online-Angebot neben dem Ladenverkauf - für viele eine zeit- und kostenaufwendige Umstellung. Die WGH wolle dafür gerne Fortbildungen anbieten, müsse aber erst durch eine Umfrage herausfinden, ob bei den Duisdorfer Geschäftsleuten auch Interesse daran besteht.

Daneben erwähnte Weber das Dauerthema der ständig beschädigten oder verdreckten Blumenkübel in der Einkaufszone. Es sei aber nicht alles schlecht. Man müsse die Probleme angehen, und dafür könne die WGH jedes Mitglied gebrauchen. "Das kann jeder werden, der den Standort unterstützen will." Auch Fördermitglieder seien willkommen. Die WGH bereitet sich jetzt auf die Gewerbeschau vor, die am 15. Juni ausgerichtet wird.

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