Bezirksbürgermeisterin Großer Zuspruch für Petra Thorand

DUISDORF · Die neue Hardtberger Kooperation von CDU und Grünen hat am Mittwochabend bereits ihre erste Bewährungsprobe hinter sich gebracht. Erwartungsgemäß wurde die Christdemokratin Petra Thorand erneut Bezirksbürgermeisterin. Dieses Amt hat sie bereits sechs Jahre lang ausgeübt.

Doch die geheime Wahl zeigte, dass es weitere Unterstützer, höchstwahrscheinlich bei den mit nur einem Sitz vertretenen Parteien gab: So entfielen auf die Liste mit Thorand und Christian Trützler (Grüne) 13 Stimmen, was Letzteren zum ersten Stellvertreter machte - für ihn eine Überraschung. "Ich habe damit nicht gerechnet", sagte er und strahlte. Zweiter Stellvertreter ist nun Gisbert Weber (SPD), der auf fünf Stimmen kam. Enttäuscht sei er über die Reihenfolge nicht, sagte er.

Der Sitzungssaal im Rathaus Hardtberg war voll, als Alterspräsident Rainer Gohlke vom Bürger Bund Bonn die konstituierende Sitzung eröffnete. Er begrüßte Stadtverordnete, alte, neue und ausgeschiedene Mitglieder des Gremiums, Verwaltungsvertreter und natürlich auch zahlreiche Bürger. Es komme in den nächsten sechs Jahren auf das Streben nach Bürgernähe an, so Gohlke. In ihrer Dankesrede sprach sich Thorand gegen Rassismus und fremdenfeindliche Parolen aus.

Die Förderung von Kindern, Jugendlichen und Familien müsse im Mittelpunkt der politischen Arbeit stehen. Es sei nicht ganz einfach, angesichts der desolaten Finanzlage nun Kommunalpolitik zu gestalten, sagte Thorand bei der Vorstellung der Kooperation vor der Sitzung. Die sei geschlossen worden, "um eine stabile Mehrheit zu bekommen und wesentliche Sachen voranzubringen", sagte Gertrud Smid (Grüne). Damit meint sie Wohnungsbau, die Zukunft der Gallwitzkaserne und das Lösen von Verkehrsproblemen. Trützler kritisierte die Personalpolitik der Stadt bei den Bädern und kündigte einen harten Kampf um das Hardtbergbad an. Denn das gehöre dazu, um den Stadtbezirk weiter attraktiv zu halten.

"Wir haben mehr Gemeinsamkeiten als Sachen, die uns trennen", meinte Wolfgang Esser (CDU) zum Kooperationspartner. Wenn da nicht das Meßdorfer Feld wäre, bei dem es keinen gemeinsamen Nenner gebe. Dabei geht es um den zweiten Bauabschnitt Am Bruch, den die Grünen ablehnen, die Christdemokraten aber befürworten. Der Rest des Feldes soll frei bleiben - was aber nie strittig war. "Es ist richtig, dass sich da jetzt keiner verbiegen muss", sagte Esser. Sollte also dieses Thema auf die Tagesordnung kommen, muss sich jeder Kooperationspartner seine eigenen Mehrheiten suchen.

Die Zusammenarbeit von Schwarz-Grün ist am vergangenen Samstag Schwarz auf Weiß besiegelt worden. Die Verhandlungen seien angenehm gewesen, letztlich gehe es um das Vertrauen, so die Partner. Rein rechnerisch kommt die FDP da nun nicht mehr vor, mit der die CDU in der vergangenen Legislaturperiode noch eine Koalition bildete. CDU und Grüne haben bei 19 Sitzen mit elf Stimmen die Mehrheit (siehe Grafik).

An die gestrige Sitzung im Rathaus schloss sich noch ein Empfang für die ausgeschiedenen Mandatsträger an.

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