Hardtbergbad Förderverein: Fauler Kompromiss besser als gar keiner

DUISDORF · Bezirksbürgermeisterin Petra Thorand hingegen fordert in einem Brief an Nimptsch die kurzfristige Öffnung des Freibades.

Der Förderverein für das Hardtbergbad hält die Verfügung von Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch, das Freibad erst ab 14. Juli zu öffnen, zwar für einen faulen Kompromiss. "Aber er ist für die Hardtberger Bürger besser als gar nichts", erklärte Fördervereins-Vorsitzender Uwe Reinelt in einer Stellungnahme. Denn das sei wenigstens ein Hoffnungsschimmer für die Bürger des Stadtbezirks.

"Es kann nicht sein, dass eine jahrelang verfehlte Personalpolitik im Bäderbereich der Stadt Bonn durch die Bürger getragen werden muss", erklärte Reinelt weiter. Die Politik der Stadt sei gefordert, die rigide Sparpolitik dringend zu überdenken, da sie mittlerweile die Sicherheit der Badegäste gefährde. Oft genug sei auf die Personalmisere im Bäderbereich hingewiesen worden, getan worden sei nichts. "Man kann von Glück reden, dass bisher nichts Schlimmeres passiert ist", so Reinelt. Die Stellen jetzt auszuschreiben, sei ein Schritt in die richtige Richtung, wenn auch um Jahre zu spät. "Wir sind skeptisch, dass in der laufenden Saison entsprechende Fachkräfte gefunden werden können", meint Reinelt.

Bezirksbürgermeisterin Petra Thorand ist da etwas anderer Meinung und fordert eine kurzfristige Öffnung des Hardtbergbades. "Wir werden weiter Rabatz machen, bis die Stadt den Ratsbeschluss umsetzt, alle Freibäder zu öffnen", kündigt sie an. "Und das bedeutet nicht, die Öffnungszeiten zwischen zwei Bädern aufzuteilen", stellt sie klar. In dem Brief an Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch (SPD), in dem sie wie berichtet eine fehlende Personalpolitik der Stadt bemängelte, fügt sie noch hinzu: "Das Freibad nicht zu öffnen und als Zugabe noch das vorhandene Personal abzuziehen und an andere Bäder zu verteilen, zeugt von mangelndem Instinkt und Fingerspitzengefühl einem kompletten Stadtbezirk gegenüber."

Schließlich sei das Hardtbergbad das einzige Bad im Stadtbezirk Hardtberg und das einzige Kombibad in Bonn. Aufgrund seiner Ausstattung, der einzigartigen Lage und des Zusatzangebotes mit dem Waldklettergarten sei es über die Grenzen des Bezirks hinaus beliebt. Thorand: "Und das sollte Grund genug sein, den Mangel an Fachpersonal dauerhaft zu beseitigen." Außerdem bringe jeder Tag, an dem das Hardtbergbad geschlossen bleibe, der Stadt auch keine Einnahmen und verschlechtere die Jahresbilanz des Hardtbergbades.

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