Burgweiher-Carré Finanzierungsplan des Investors geht nicht auf

DUISDORF · An diesem Projekt hingen viele Hoffnungen und Wünsche, auch der Duisdorfer Geschäftsleute. Doch jetzt ist die geplante Bebauung des Burgweiher-Carrés geplatzt und man fängt nach fünf Jahren Arbeit wieder bei Null an, den Parkplatz gegenüber der Feuerwache Duisdorf einer neuen Nutzung zuzuführen.

 Dieser Parkplatz gehört der Stadt, der dahinter liegende Platz den Investoren. Dort sollte das so genannte Burgweiher-Carré entstehen.

Dieser Parkplatz gehört der Stadt, der dahinter liegende Platz den Investoren. Dort sollte das so genannte Burgweiher-Carré entstehen.

Foto: Roland Kohls

Als die schlechte Nachricht am Dienstagabend in der Sitzung der Bezirksvertretung Hardtberg die Runde machte, wurden die Gesichter plötzlich lang und länger. Alfred Beißel, der Leiter der Stabsstelle Liegenschaftsmanagement im Baudezernat der Stadt, war zuvor ans Rednerpult getreten und verkündete, dass das Projekt gescheitert sei.

Er habe am Vortag erfahren, dass die Finanzierung geplatzt sei, da das Bauprojekt in dieser Form nicht wirtschaftlich sei. Damit sei alles wieder auf Anfang gestellt. Außerdem würden sich die Investoren überlegen, nun Mitinvestoren zu suchen, um die Bebauung des Burgweiher-Carrés doch noch zu realisieren. Allerdings würde das sicherlich eine neue Planung erfordern, um die Rentabilität sicherzustellen, so Beißel.

Dass es um das Projekt nicht gut stand, hatte sich seit Monaten angedeutet. Die Investoren, die Sengül-Brüder (Ümit-Markt) aus Duis-dorf, denen bereits ein als Parkplatz genutztes Stück des Carrés gehört, regten sich nicht. Ihr Projektentwickler Helmut Görgen blockte Nachfragen immer wieder ab und sagte, man sei in Gesprächen. Nun stellte sich heraus, dass der endverhandelte Grundstückskaufvertrag dem Notar der Investoren bereits seit Mai 2014 vorliege, teilte die Stadt mit. "Aus Gründen, die im Verantwortungsbereich des Investors liegen, hat bisher noch keine Beurkundung stattgefunden", heißt es weiter.

Das Aus für das Projekt kommt für die Politiker dennoch aus heiterem Himmel. "Ich bin überrascht", sagte die parteilose Barbara Naß und sprach den sichtlich geschockten anderen Kommunalpolitikern aus dem Herzen. Sie fragte nach den entstandenen Kosten. Sowohl der Investor wie die Stadt hätten bereits einiges investiert, antwortete Beißel. Die Stadt habe vor allem Arbeit und Zeit aufgebracht, der Investor habe sicherlich Geld für die Planung und Umplanungen bezahlt.

Schließlich wird schon seit fünf Jahren über das geplante Wohn- und Geschäftshaus diskutiert, Pläne für ein "Kaufhaus" an dieser Stelle sind schon viel älter. Nachdem der Investor vor zwei Jahren die Planung den Wünschen der Politiker angepasst und die Geschäftsfläche um 50 Prozent verkleinert hatte, war der Verkauf der Grundstücke bereits ausgehandelt. Diesen letzten Versuch, das Areal zu bebauen, hatte der Stadtrat in der abgespeckten Form im Juli 2013 genehmigt. Und noch im September hieß es optimistisch, die Kaufverhandlungen seien "in den letzten Zügen".

Für den Duisdorfer FDP-Chef Frank Thomas, der den Besuch Alfred Beißels durch seine Große Anfrage an das Gremium ausgelöst hatte, hat der Standort nach wie vor zentrale Bedeutung für die Weiterentwicklung Duisdorfs. "Am besten wäre es, wenn jetzt ein Neustart mit einem neuen Investor gelänge", erklärte er. Aber auch innerstädtisches Wohnen sei vorstellbar.

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