Widerstand der Bürger gegen Betonelemente Filmteam dreht im "Grünen C"

DUISDORF/LESSENICH · Wer hätte das gedacht? Die Betonelemente, Wegweiser und Infotafeln des Grünen C im Meßdorfer Feld werden jetzt sogar einem größeren Publikum bundesweit vorgestellt. Und in dem Zusammenhang erst recht der Streit und Ärger, der darum entbrannt ist.

 Dreharbeiten an dem Aussichtsturm hinter den Lessenicher Gärten. Während die Kamera einer Drohne das Grüne C von oben aufnimmt, gesteuert von einem Experten, filmt der etatmäßige Kameramann (Mitte) die Szene von unten mit.

Dreharbeiten an dem Aussichtsturm hinter den Lessenicher Gärten. Während die Kamera einer Drohne das Grüne C von oben aufnimmt, gesteuert von einem Experten, filmt der etatmäßige Kameramann (Mitte) die Szene von unten mit.

Foto: Rolf Kleinfeld

Wer Montagmittag am Aussichtsturm hinter den Lessenicher Gärten vorbeikam, der im Zuge des Grünen C aufgebaut worden war, konnte dort eine Drohne in der Luft schweben sehen. Damit drehte ein Kamerateam Bilder von oben. Sie werden demnächst einen Beitrag für das "K1-Magazin" untermalen. Ausgestrahlt wird die Sendung am Dienstag, 5. August, um 22.15 Uhr bei Kabel Eins.

Der TV-Sender, der in diesem Format schon mehrmals "den Stein des Anstoßes" verliehen hatte, will damit auch bei der Stadt Bonn vorstellig werden. Moderatorin Kathy Weber berichtete, dass man heute einen Termin bei der Stadtverwaltung habe, um besagten Stein zu übergeben. "Unser Magazin deckt Steuerverschwendung auf", erklärte sie. Für die Berichterstattungen dazu habe man bereits Preise erhalten.

Auch die Bürgerinitiative für die Erhaltung des Meßdorfer Feldes war am Montag vor Ort unterwegs, auch um dem TV-Team bei den Dreharbeiten zu helfen. Eine geplante Aktion mitten im Feld, wo die von der Initiative kritisierte Station in abgespeckter Form entstehen soll, fiel jedoch aus. Das Wetter war zu schlecht. Für die Bürgerinitiative erklärte Elisabeth Krane aber noch einmal die Gründe, warum man sich auch gegen die Station in der abgespeckten Form ausspricht. "Warum soll eine Infotafel ausgerechnet mitten aufs Feld", fragte sie. Das widerspreche dem Charakter der offenen Landschaft. "Veräppelt" habe sich die Initiative gefühlt, als die Politik eine Rolle rückwärts machte und die schon abgelehnte Station doch noch genehmigte.

Während der Ortsbesichtigung wurde am Montag weitere Kritik laut. Die neuen Ruhebänke im Feld, die bisher gelobt wurden, haben einen großen Nachteil, sagte eine Frau: "Auf ihnen bleibt das Regenwasser tagelang stehen", sagte sie. Außerdem stehe eine Bank direkt unter einem wilden Kirschbaum und sei wegen der herabfallenden Früchte nicht nutzbar.

Immerhin hat die Stadt dem Grünwuchs Einhalt geboten. Am Samstag hatte der GA ein Foto gezeigt und dazu getitelt, die Natur hole sich das Grüne C zurück, da rückte am selben Tag eine Grünkolonne an und schnitt die Infotafel und das Betonelement am Ende des Maarweges schnell wieder frei.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort