Joki-Familienhaus in Duisdorf Fest für Flüchtlingskinder war ein voller Erfolg

DUISDORF · Ein kräftiger Schwinger mit dem Hammer auf das Katapult, und das Gummihuhn flog in hohem Bogen auf den Tisch mit den Bratpfannen.

 Spiele, Clowns und Luftballons: Viel mehr braucht man nicht, um ein schönes Fest für Kinder auf die Beine zu stellen.

Spiele, Clowns und Luftballons: Viel mehr braucht man nicht, um ein schönes Fest für Kinder auf die Beine zu stellen.

Foto: Horst Müller

Dort sollte es hin, deshalb war die Freude bei dem kleinen Jungen groß, der das vollbracht hatte. Applaus von den Umstehenden, dann bekam der Junge einen Stempel auf seine Stationskarte und wandte sich dem nächsten Spiel zu.

Zehn Stationen hatten sich die Veranstalter des Festes ausgedacht, das gestern für Flüchtlingskinder aus drei Wohnheimen im Familienzentrum der Johanniskirche ausgerichtet wurde. Zwei dieser Häuser liegen am Alten Heerweg, eins am Hüttenweg. Ihnen bereiteten Schüler der Menschenrechts-AG am Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium mit Don-Bosco-Volunteers und Mitgliedern des Vereins "Refugees Welcome Bonn" (siehe Infokasten) ein paar schöne Stunden mit Spielen, Basteln und viel guter Laune.

Man fühlte sich dort wie bei einem kunterbunten Kindergeburtstag: Clowns bastelten Luftballonfiguren und jonglierten mit den kleinen Besuchern um die Wette, es roch lecker nach Waffeln, Kinder liefen mit Dickmännern in den Händen durcheinander und spielten mit Luftballons. Dosenwerfen, Diablospielen, Zaubern und Verkleiden, das alles war möglich.

Im Untergeschoss konnten sie sich schminken lassen, einen Parcours durchlaufen oder am Kickertisch spielen. Sehr amüsant fanden die Kinder auch die Fußballstation: Dort musste man den Ball durch einen Parcours rollen - mit dem Kopf.

Die Idee hatten die Salesianer Don Boscos, genauer gesagt, der Bonner Stammtisch der Volunteers, die für den Orden Freiwilligendienst in Entwicklungsländern gemacht hatten. Man habe sich von einer ähnlichen Aktion der Gruppen in Münster inspirieren lassen, sagte Anne Hartmann. "Wir haben dafür Flyer in acht Sprachen gedruckt." Die wurden in den Flüchtlingsheimen verteilt und fanden viel Zuspruch.

Den Kindern Abwechslung bieten und den Familien aus Krisengebieten in Osteuropa und dem arabischen Raum Kontakt zu Bonnern ermöglichen, das waren die Kernziele des Festes. Dafür war der Verein "Refugees Welcome", der ohnehin schon mit vielen Flüchtlingen zusammenarbeitet, leicht zu gewinnen. Und die Menschenrechts-AG am EMA unterstützte die Aktion ebenfalls gerne. "Wir haben für das Fest Masken gestaltet und Bilder gemalt", sagte Celina (13) von der AG.

Die hatte der Lehrer Martin Zielinski vor vier Jahren am Gymnasium eingerichtet. "Wir haben an der Schule auch ein Projekt gegen Ebola gestartet", sagte Emilia (13). "Das ist eine Spendenaktion für Don Bosco." Da seien inzwischen mehr als 7000 Euro zusammen gekommen, so Zielinski. Die Aktion sei noch nicht abgeschlossen.

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