Fotos mit Motiven aus dem Stadtbezirk Hardtberg Die Schönheit des Alltäglichen

DUISDORF · Urbane Fotografie nennt Christian Glatter seinen Fotostil. 27 seiner spannenden Motive, alles Schwarz-Weiß-Fotografien im Format 30 mal 40 Zentimeter, in deren Fokus der Bonner Stadtteil Hardtberg steht, sind zurzeit im Foyer der VR-Bank Bonn in Duisdorf zu sehen.

 Fotograf Christian Glatter (links) und Filialleiter Stefan Wißkirchen vor einigen der Bilder Glatters.

Fotograf Christian Glatter (links) und Filialleiter Stefan Wißkirchen vor einigen der Bilder Glatters.

Foto: Roland Kohls

Seit 2007 lebt Glatter mit seiner Familie in Duisdorf. "Ich habe den Bezirk Hardtberg besonders liebgewonnen", sagt Glatter. Neun Monate lang durchstreifte der 46-Jährige den Stadtbezirk auf Motivsuche. Zu jeder Tages- und Nachtzeit. Immer mit dabei war seine schwere Vollformatkamera mit Objektiven und eine kleine Kompaktkamera mit hoher Auflösung. "Mir liegt die Bewusstwerdung von Dingen am Herzen, die sonst im Sumpf verschwinden. Ich möchte die Schönheit in allen Dingen entdecken", sagt Glatter.

Viele Stunden brachte er an Plätzen und Orten zu, die man im Alltag eher übersieht. Er entdeckte schöne Momente und Perspektiven, ob vor langen Garagenreihen, zwischen Gartenzäunen und Gartenmauern am Brüser Berg, auf dem sumpfigen Sportplatz am Maarweg mit einem maroden Fußballtorrahmen oder bei einer Katze, die vor einer amerikanischen Limousine auf einem Parkplatz gespannt in die Kamera blickt. "Ich suche Orte auf und schaue dann, ob die Orte etwas zu erzählen haben", erklärt Glatter.

Schnell hielt er schöne Momente in Fotos wie "Lichtbogen", einem Schnellschuss an der Autobahnausfahrt Hardtberg, fest oder im Foto "Schreberwiese im Derletal". Auf dem Bild ist eine idyllische Blumenwiese mit Pusteblumen zu sehen. Dem 46-Jährigen war auch Gegensätzliches bei seiner Motivsuche sehr wichtig. Etwa ein blühender Kirschbaum auf dem zubetonierten Parkplatz der Musikschule in Hardtberg. "Der Baum steht dort wie ein Lichtblick", bemerkte Glatter. "Ich suche das Schöne an normalen Orten. Manchmal führe ich auch innere Dialoge mit den Orten. Ich glaube, die Orte haben mehr mit uns zu tun, als wir denken. Sie verbinden uns", so Glatter.

"Richtig gruselig", bemerkte ein Besucher lachend bei einer Fotografie, auf der eine Jesusfigur hinter Gittern wie eingesperrt zu sehen ist. Das Bild entstand an einer Straßenecke in Lengsdorf. Viel nachbearbeitet hat Glatter die Fotos nicht. Das Authentische sei ihm wichtig, meint Glatter. Insgesamt kam die Ausstellung sehr gut an.

Info

Die Ausstellung ist bis zum 7. November zu den Öffnungszeiten der VR-Bank Bonn, Am Burgweiher 51, zu sehen. Kontakt unter Tel. 0228/52099610.

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