Verabschiedung von Regina Grötzner in der Matthäi-Kita "Die Kinder geben einem viel zurück"

DUISDORF · 43 Jahre lang war Regina Grötzner (60) Erzieherin. Nun wird sie als Leiterin des Evangelischen Matthäi-Kindergartens verabschiedet.

 Lachende Gesichter: Regina Grötzner, Leiterin der Matthäi-Kindertagesstätte, mit ihrer Vorschulgruppe.

Lachende Gesichter: Regina Grötzner, Leiterin der Matthäi-Kindertagesstätte, mit ihrer Vorschulgruppe.

Foto: Roland Kohls

"Seid 43 Jahren gehe ich jeden Tag durch diese Tür", sagt Regina Grötzner (60) und zeigt auf die Eingangstür des Evangelischen Matthäi-Kindergartens in Duisdorf. Mit 17 Jahren fing sie ihre Ausbildung zur Erzieherin an. "Ich konnte mir keinen Büro-Job vorstellen", so Grötzner, "Ich hatte damals in der Schule eine Lehrerin, die sehr engagiert war. Sie war mein Vorbild; und so entschied ich mich auch für einen Beruf mit Kindern", erzählt sie.

Ein Beruf, der sehr anstrengend sein kann. "Es gibt keine Rückzugsmöglichkeit und man muss immer wach, aufmerksam und gut gelaunt sein. Das war für mich aber nie ein Problem. Die Kinder geben einem viel mehr zurück." Es sei dafür abwechslungsreich, ereignisvoll und nie langweilig. Im Laufe der Jahre entschied sie sich für eine weitere Ausbildung zur Heilpädagogin, und vor 16 Jahren übernahm sie schließlich die Leitung der Kita.

"Mit den Jahren hat sich aber einiges geändert", bemerkt Grötzner: "Durch das neue Kinderbildungsgesetz kam in den letzten Jahren sehr viel Verwaltungsarbeit auf mich zu. Das war sehr schade, denn je mehr man im Büro sitzt, desto weniger Zeit kann man letztendlich mit den Kindern verbringen." Dabei ist es genau das, was Regina so liebt: die Kinder aufwachsen sehen, ihre Sicht der Dinge kennenlernen und ihnen etwas beibringen.

"Die Kindergartenzeit ist sehr wichtig, gerade wo heutzutage die meisten Kinder den ganzen Tag über da sind, weil ihre Mütter es sich nicht leisten können, so lang aus dem Beruf wegzubleiben. Das ist schade für die Kinder", bemerkt Grötzner. Trotzdem ist sie für jedes Kind froh, und gerade Ehemalige trifft sie gerne wieder. "Es ist wirklich toll, wenn man Ehemalige im Dorf trifft. Den Großteil der Namen weiß ich sogar noch, nur manchmal muss ich überlegen. Es macht Spaß, sich dann auszutauschen und über alte Zeiten zu reden."

Trotz all der guten und schönen Erinnerungen ist Regina Grötzner froh, am Ende des Jahres frei zu sein. "Gerade die letzten Jahre war es gesundheitlich schwer. Ich kann ja schließlich nicht mehr auf dem Teppich rumkriechen", sagt sie lachend, "außerdem habe ich gearbeitet, seit ich 17 Jahre alt bin. Ich freue mich jetzt richtig, meinen Alltag selbst bestimmen zu können und mehr Zeit für mich, meine Gesundheit und meine Familie zu haben".

Offiziell verabschiedet wird Regina Grötzner am Sonntag, 30. November, in der Matthäikirche, Gutenbergstraße 10. Ab 11 Uhr sind alle Eltern und Ehemaligen herzlich eingeladen, daran teilzunehmen.

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