Hardtberg Der kleinste Bonner Stadtbezirk wächst langsam weiter

DUISDORF · Größe ist immer relativ. Als der Stadtbezirk Hardtberg im Jahr 1970 knapp über 20 000 Einwohner hatte, war es hier dörflich, ruhig und gemütlich.

 Bevorzugte Wohnlage: Wer im Duisdorfer Oberdorf neu gebaut hat, kann mit etwas Glück den Fernblick über die Rochuskirche bis nach Köln genießen.

Bevorzugte Wohnlage: Wer im Duisdorfer Oberdorf neu gebaut hat, kann mit etwas Glück den Fernblick über die Rochuskirche bis nach Köln genießen.

Foto: Roland Kohls

Doch das hat sich geändert, seit durch die Entwicklungsmaßnahme Hardtberg in den 80er Jahren ein neuer Stadtteil, der Brüser Berg, entstand. Und mit ihm eine Infrastruktur, die den Bürgern heute zugutekommt.

Der große Schub ist zwar vorbei, aber die Schaffung von kleineren Neubaugebieten für junge Familien prägte auch die letzten fünf Jahre der politischen Arbeit.

Die "Grüne Mitte" an der Lessenicher Straße ist bezogen, bald geht es darum, ob auch der zweite Bauabschnitt "Im Bruch" bis zum Sportplatz bebaut werden soll.

Auch die früheren Felder im Oberdorf, die der letzte Duisdorfer Bauer Josef Klein verkauft hat, sind längst mit Eigenheimen bebaut. Ähnlich sieht das "In der Grächt" in Lengsdorf und unterhalb von Medinghoven in der "Toni-Mai-Straße" aus. Auf diese Weise wuchs der Stadtbezirk in den vergangenen fünf Jahren um fast 1300 Bürger, wie das Presseamt der Stadt ausgerechnet hat.

Darin ist bislang nicht eingerechnet, dass es bald noch 300 Einwohner mehr sein werden, wenn erst die elf Neubauten mit 150 Wohnungen auf dem Areal oberhalb der "Josef-Wirmer-Straße" neben dem Mercure Hotel fertig sind. Von hier aus wird man einen herrlichen Fernblick bis nach Köln genießen können.

Bezirksbürgermeisterin Petra Thorand kann ganz zufrieden sein mit dem Angebot, auch wenn weitere Wünsche unter dem Finanzierungsvorbehalt stehen. Die Fußgängerzone könnte eine Aufhübschung vertragen, die "Lengsdorfer Hauptstraße" erst recht. Kulturell ist einiges los, jede Woche Konzerte und Veranstaltungen im Kulturzentrum.

Und die große Vereinsfamilie bietet ein breites Programm für Freizeitaktivitäten. Dafür fehlen die großen, strittigen Themen im Bezirksparlament, das seine Sitzungen meist nach zwei Stunden erledigt hat.

Ein besonderes Augenmerk der Politiker aller Parteien gilt dem Ortsteil Medinghoven. In vielen Gesprächen mit Wohnungsgesellschaften und Mietern wurde versucht, die Wohnsituation zu verbessern, die sozialen Träger einzubinden und die Kommunikation zu verbessern.

Unterm Strich lässt sich hier gut leben, zumal der Stadtbezirk von Sparmaßnahmen bisher verschont geblieben ist. Das wird besonders diejenigen freuen, die mit Erfolg um den Erhalt des Hardtbergbades gekämpft haben.

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