Kommentar Das lässt tief blicken

Eigentlich ist es ja nur ein kleines Missverständnis, das sich dieser Tage rund um die Verkehrszählung im Blumenviertel in Duisdorf ereignet hat. Trotzdem lässt dieses tief blicken, zeigt es doch, dass die dort lebenden Bürger der Stadt Bonn offenbar nicht mehr über den Weg trauen.

Diesen Schuh müssen sich die Verwaltungsmitarbeiter in der Tat anziehen. Wer Anwohner seit Jahren beschwichtigt und hinhält, wenn sie sich über den immer weiter zunehmenden Lkw-Verkehr vor ihren Fenstern beklagen, darf sich nicht wundern, dass denen irgendwann die Hutschnur platzt, weil sie sich von der Obrigkeit nicht ernst genommen fühlen.

Dass die Betroffenen sich jetzt fälschlicherweise über die angebliche Verkehrszählung echauffierten, was eigentlich mit einem Anruf im Stadthaus aus der Welt zu schaffen gewesen wäre, hat für sie dennoch ein Gutes: Die Stadtverwaltung kennt jetzt die Brisanz der Sache und wird sich hüten, die geforderte Verkehrsuntersuchung mal so eben ganz nebenbei abzuwickeln.

Auf die Ergebnisse darf man gespannt sein. Und die Betroffenen erwarten dabei zu Recht nicht nur Transparenz und Offenheit, sondern endlich auch konkrete Schritte, wie der Lkw-Verkehr vor ihren Fenstern künftig in geregelten Bahnen verlaufen kann.

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