Sankt Hubertus Schützen Dagmar und Dirk Schindler neues Königspaar

DUISDORF · "Ich würde lügen, wenn ich sagte, ich wüsste, worauf wir uns eingelassen haben", sagte Dirk Schindler nach seiner Krönung zum neuen Schützenkönig der Sankt Hubertus Schützen.

 Dagmar und Dirk Schindler schließen ihre Krönung mit einem Walzer ab.

Dagmar und Dirk Schindler schließen ihre Krönung mit einem Walzer ab.

Foto: Barbara Frommann

Diese Würde hatte er sich zwei Wochen zuvor in einem zähen Schieß-Zweikampf am Hochstand erarbeitet. Er freue sich darauf, die Bruderschaft durch das Jahr zu führen, und auf viele neue Bekanntschaften mit anderen Vereinen. Bei der Krönungsfeier am Samstag im Schützenhaus in der Dehlen verabschiedete der erste Brudermeister Dieter Augustintschitsch die alten Majestäten um König Volker Stahl. Dann präsentierte er den Gästen die erste Kaiserliesel des Vereins: Petra Vogt hatte den Vogel mit dem 123. Schuss vom Hochstand geschossen. Sie sei nahezu ein Schützen-Urgestein und gehöre zum harten Kern: "Wer die nicht kennt, der kennt die Bruderschaft nicht", sagte Augustintschitsch. Der Brudermeister freute sich, dass sein Pressesprecher Schindler und dessen Frau Dagmar es zum Königstitel geschafft hatten. Dann nahm der Präses des Vereins, Pfarrvikar Hans Münch, die Krönung vor, indem er Schindler die Königsinsignien überreichte. Er traute sich allerdings nicht, der Königin das zerbrechliche Diadem auf den Kopf zu setzen. Bevor sie sich selbst krönen musste, half ihr die Kaiserliesel. Dann tanzte das Paar, wie es üblich ist, zum Abschluss einen Walzer.

Danach wurde es fetzig: Harry und Chris zogen alle Register und unterhielten mit Dudelsack, Trompete, Saxofon und den anderen Instrumenten die Gäste. Möglich wurde dieser hochkarätige Auftritt laut Augustintschitsch durch einen Sponsoren. Außerdem hatten die Schützenfrauen eine Tombola vorbereitet.

Der Brudermeister bedauerte, dass sich keine Jungschützen gefunden hatten, die um das Amt des Jugend- oder Schülerprinzen schießen wollten. "Nachwuchs zu kriegen, ist bei den Schützen sehr schwierig." Mit der etwas abgeschiedenen Lage des Schützenhauses im Derletal habe das nichts zu tun - im Ort könnte man manches gar nicht so machen, was dort möglich sei, ohne Anwohner zu stören. Darüber hinaus hänge den Schützen die negative Note des Waffengebrauchs an. Das Problem sei nicht die Gesetzeslage, so Augustintschitsch. "Das Waffengesetz ist eigentlich völlig in Ordnung, man muss sich nur dran halten."

Schießen wollten die Jugendlichen gerne, aber Ämter im Verein übernehmen nicht. Das habe mit der Ganztagsschule zu tun, nach der sich viele Schüler lieber in anderen Sportarten auspowern wollten. Auch sei der Sinn für Tradition und Brauchtum nicht mehr so ausgeprägt. Die Duisdorfer Schützen hätten schon einige Traditionen abgelegt - etwa die, dass jeder erst zwei Jahre lang die Uniform tragen muss, bevor er ein Gewehr in die Hand bekommt. Natürlich müssten aber weiter Waffenlehrgänge absolviert werden. 25 Aktive und knapp über 100 fördernde Mitglieder hat der Verein. "Noch halten wir uns über Wasser", sagte Augustintschitsch. Er versucht, positiv in die Zukunft zu schauen.

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