Jugendarbeit CVJM bekommt nun doch keinen Zuschuss

DUISDORF · Die Jugendarbeit des CVJM am Schieffelingsweg steht wieder vor einer ungewissen Zukunft, denn die vom Jugendhilfeausschuss beschlossene Bezuschussung einer halben Stelle ist wieder vom Tisch.

Die Entscheidung pro CVJM sei jetzt durch die Finanzpolitiker der Jamaika-Koalition im Stadtrat gekippt worden, kritisiert SPD-Sprecherin Dörthe Ewald und sagt: "Ein solches Verhalten finde ich den fachlichen Entscheidungen des Jugendhilfeausschusses gegenüber respektlos und unangemessen. Hier geht es um rund 22.000 Euro, die aus dem Haushalt wieder herausgestrichen wurden." Das erste Votum im Jugendhilfeausschuss war gegen die Stimmen der Ratsmehrheit von CDU, Grünen und FDP zustande gekommen.

Unterstützt wird Ewald vom SPD-Bezirksfraktionsvorsitzenden Dominik Loosen. "Dass sich CDU und Grüne in der letzten Sitzung der Bezirksvertretung Hardtberg auch noch großspurig für eine Förderung des CVJM ausgesprochen haben, obwohl sie bereits wussten, dass die Förderung keine Aussicht auf Umsetzung hat, ist reinste Heuchelei", erklärte er. Und das alles, während bei der Renovierung der Beethovenhalle Millionenbeträge für Planungen ausgegeben würden, die bei der städtischen Finanzlage gar nicht realisiert werden könnten.

"Wo bleibt der von allen Fraktionen vereinbarte Schwerpunkt im Bereich Bildung und Betreuung?", fragt Loosen und berichtet davon, dass die Jugendeinrichtung im Hermann-Ehlers-Haus sehr gut angenommen werde. Man könne nicht auf die Fortschreibung des Freizeitstättenbedarfsplanes warten, wie es die Stadtverwaltung und die Jamaika-Koalition vorschlagen, sondern müsse im Gegenteil sofort handeln, damit die Jugendarbeit im Ortsteil fortgesetzt werden könne.

Sehr bedauerlich findet auch CDU-Ratsherr Bert Moll, dass sich der Finanzausschuss bei der Beratung des Haushaltes aus grundsätzlichen Erwägungen dafür ausgesprochen hat, die Beratungen des Freizeitstättenbedarfsplans insgesamt abzuwarten und vorher nicht über einzelne neue Förderanträge zu entscheiden, um damit keine Jugendeinrichtung im Bonner Stadtgebiet zu bevorzugen. "Aber das ist für mich aus gesamtstädtischer Sicht und der schwierigen Haushaltslage zu respektieren." Dass der CVJM jetzt die Möglichkeit bekommt, sich für den Freizeitstättenbedarfsplan zu empfehlen, um die Jugendarbeit fortzuführen, dafür habe er, Moll, persönlich in seiner Fraktion gestritten, sagte er.

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