Das Ende der Besuche Bürgermeister gehen nicht mehr zu Jubilaren

DUISDORF · Ach wie war das ehedem doch schön, wenn einmal im Leben der Bürgermeister an der Haustür klingelte und dem hochbetagten Jubilar gratulierte. Oder dem Goldhochzeitspaar einen Blumenstrauß überbrachte. Doch das wird es im Stadtbezirk Hardtberg nicht mehr geben.

 Gratulation mit Blumen: Diese hier erhielt Petra Thorand aber selbst, und zwar 2009 von Frédéric Bonnet im Rahmen der Partnerschaftsbegegnung.

Gratulation mit Blumen: Diese hier erhielt Petra Thorand aber selbst, und zwar 2009 von Frédéric Bonnet im Rahmen der Partnerschaftsbegegnung.

Foto: Roland Kohls

Gratuliert wird nur noch in Schriftform, Bezirksbürgermeisterin Petra Thorand kommt nicht mehr persönlich vorbei, stellte sich jetzt bei der jüngsten Sitzung des Ortsfestausschusses (OFA) heraus. Dieser hatte in dem Zuge auch immer seine eigenen Glückwünsche überbracht, und Ex-OFA-Vorsitzender Eduard Franke findet: "Es ist schade, dass wir das nicht mehr tun können. Aber die Stadt gibt die Daten nicht mehr heraus." Dabei hätten sich die Jubilare immer sehr über die Glückwünsche gefreut.

Wie das Presseamt der Stadt mitteilt, sei der Hardtberg der letzte Stadtbezirk gewesen, in dem noch persönlich gratuliert wurde. "Andere Bezirksbürgermeister gehen auch nicht mehr hin", sagte eine Sprecherin. Stattdessen gebe es Gratulationsschreiben des Oberbürgermeisters und der Bezirksbürgermeister, wenn jemand 85 Jahre oder älter werde. Mit dem neuen Vorgehen wolle man auch frühere "Doppelbesetzungen" von solchen Terminen vermeiden.

Auf Nachfrage im Hardtberger Rathaus erläutert Ralf Henke als Leiter der Bezirksverwaltungsstelle die Vorgehensweise. "Früher rief man vorher bei den Jubilaren an, ob sie mit einem Besuch der Bezirksbürgermeisterin und des Ortsfestausschusses einverstanden seien." Doch weil jetzt nur noch per Post gratuliert werde, frage man auch die Wünsche der Jubilare nicht mehr ab. Und natürlich dürfe man folglich die Adressen aus Datenschutzgründen dann nicht weitergeben.

Henke berichtet auch, dass es immer wieder Bürger gegeben habe, die solche persönlichen Besuche abgelehnt hätten. "Es hat auch Fälle gegeben, da haben sich Leute beschwert."

Allerdings keine Regel ohne Ausnahme: "In ausgesuchten Fällen", wenn es besondere Persönlichkeiten oder ortsbekannte Jubelpaare seien, werde auch weiterhin die Bezirksbürgermeisterin auf Wunsch persönlich vorbeikommen. Und was den Ortsfestausschuss angehe, meint Henke: Diejenigen Leute, die Kontakt zu den Ortsvereinen haben, seien dort ohnehin bekannt.

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