Gefahren im Verkehr Anlieger wollen sich ausbremsen

DUISDORF · In der Anton-Mai-Straße leben Kinder gefährlich. Die Stadt lehnt aber eine Umwandlung zur Spielstraße ab.

 Eine etwas bergab führende Sackgasse ohne Gehwege ist die Anton-Mai-Straße. Sie scheint damit Autofahrer zum Rasen zu verführen. Die Stadt will sie aber nicht als Spielstraße ausweisen.

Eine etwas bergab führende Sackgasse ohne Gehwege ist die Anton-Mai-Straße. Sie scheint damit Autofahrer zum Rasen zu verführen. Die Stadt will sie aber nicht als Spielstraße ausweisen.

Foto: Roland Kohls

Eine reine Wohnstraße, zudem noch eine Sackgasse, durch die eigentlich nur die Bewohner selbst fahren - das ist die Anton-Mai-Straße im Schatten der Medinghovener Burg. Und doch scheinen in dieser Straße die dort lebenden Menschen in ihren Autos so sehr zu rasen, dass es gefährlich für die mehr als 25 Kinder ist, die hier wohnen und mangels anderer Möglichkeiten oft auf der Straße spielen.

Damit dürfte ein Riss durch die Neubürger gehen, die sich hier angesiedelt haben. Wenn der nette Nachbar zum Raser wird, wenn er sein Auto besteigt, dürfte nicht gerade zu guter Nachbarschaft beitragen.

Die Straße in einen verkehrsberuhigten Bereich in Form einer Spielstraße umzuwandeln, wie es ein Bürgerantrag eines Anwohners vorschlägt, dazu konnten sich bisher weder die Stadtverwaltung noch die Politiker in der Bezirksvertretung Hardtberg durchringen. Das Gremium vertagte das Ansinnen in der jüngsten Sitzung erneut und zeigte sich einigermaßen ratlos.

Denn auch der Fachmann von der Stadt Bonn sah sich außerstande zu helfen. Axel Reis vom Straßenverkehrsamt wurde dazu noch regelrecht ungehalten, als er gefragt wurde, ob man nicht mal eine Ausnahme von den behördlichen Regelungen machen könne, nach denen für eine Spielstraße deutlich andere Voraussetzung vorliegen müssten.

"Dann mache ich mich strafbar", sagte Reis empört. Und das werde er keinesfalls tun, es sei denn der Oberbürgermeister weise ihn schriftlich dazu an. Insofern verlief auch die Forderung, alternative Vorschläge zur Verkehrsberuhigung zu machen, bisher im Sande.

Außerdem seien es die Anwohner selbst , die hier zu schnell fahren würden, gab der Vertreter der Stadtverwaltung zu bedenken. Und da sei es erst mal nötig, mit diesen zu sprechen. "Wir reden mit den schwarzen Schafen", beteuerte der Antragsteller postwendend.

Das scheint aber bisher nicht geholfen zu haben. "Leider nehmen einige Autofahrer weder Rücksicht auf die fehlenden Bürgersteige noch auf die spielenden Kinder", berichtete der Anlieger.

Der Friede in der Siedlung scheint nun als weiter in Gefahr. Ob die Politiker helfen können, wird sich in der nächsten Sitzung am 4. November zeigen. SPD und Grüne haben jedenfalls schon signalisiert, dass Tempo 30 an dieser Stelle womöglich doch zu schnell sein könne.

Die Anton-Mai-Straße

Das Wohngebiet, das die Montana Wohnungsbau aus Bad Honnef errichtete, wurde im August 2012 eingeweiht. In den drei Jahren zuvor entstanden hier 18 Reihenhäuser in drei Blocks sowie vier Doppelhäuser. 110 Neubürger fanden hier ein Zuhause. Die einzige Straße in dem Wohngebiet wurde benannt nach Anton Mai, der von 1949 bis 1952 Bürgermeister der Gemeinde Duisdorf war.

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