Bonner Familienkreis erhält Spende 30.000 Euro für die Elternhelfer

DUISDORF/BONN · Manche Familien haben es schwer, müssen gleich mehrere Belastungen tragen. Sie haben kleine Kinder, ein weiteres ist unterwegs. Vielleicht fehlt ein Elternteil.

 Spendenübergabe: (von links) Karin Braun-Deutsch, Elke Peckert, Anja Henkel, Joergen Joergensen, Andreas Zehnpfennig, Monique Rüdell und Martin Ließem.

Spendenübergabe: (von links) Karin Braun-Deutsch, Elke Peckert, Anja Henkel, Joergen Joergensen, Andreas Zehnpfennig, Monique Rüdell und Martin Ließem.

Foto: Richard Bongartz

Der Umgang mit Kindergarten und Behörden fällt schwer, Sprachbarrieren können kaum überwunden werden. Um solche Eltern mit Kindern unter drei Jahren, die in ihrem Umfeld keine Unterstützung haben, kümmert sich der Verein Familienkreis.

Geschäftsführerin Anja Henkel ist besonders glücklich, weil sie und ihr Team nun eine hohe Spende erhalten haben: Die Stiftung der VR-Bank Bonn mit Sitz in Duisdorf übergab im Familienkreisbüro an der Breiten Straße 30.000 Euro an das Team der selbst ernannten Elternhelfer. "Die Stiftung unterstützt regionale Projekte. Dabei geht es immer um Nachhaltigkeit", sagte Martin Ließem, Vorstand der Stiftung. Er und Stiftungsratsvorsitzende Monique Rüdell waren nicht zum ersten Mal zu Gast beim Familienkreis. Schon 2008 und 2011 gab es Spenden von der Stiftung. "Das ist eine sehr wichtige Sache, die hier passiert", sagt Ließem.

Andreas Zehnpfennig, Vorstand im Familienkreis, machte deutlich, wie wichtig Spenden neben der Unterstützung durch öffentliche Geldgeber sind. In den vergangenen Jahren sei viel passiert. Heute unterstützen 27 Helfer rund 42 Familien mit 112 Kindern aus ganz Bonn. Die melden sich selbst, oder der Familienkreis erfährt von ihren Schicksalen über Ärzte, Hebammen oder Familienzentren. Wichtig ist laut Henkel dabei auch das Netzwerk Frühe Hilfen in Bonn, in dem sich rund 40 Einrichtungen zusammengeschlossen haben.

Karin Braun-Deutsch betreut eine Familie, nimmt sich einmal pro Woche drei Stunden für sie Zeit. Sie passt auf die Kinder auf, damit die Eltern andere Termine wahrnehmen können. Oft sind es die scheinbar kleinen Dinge, die viel Zeit kosten: Etwa die Beantragung von Geburtsurkunden und Kindergeld, berichtete Elke Peckert. Vor allem bei ausländischen Familien ist der bürokratische Weg da oft lang. Ganz unbürokratisch geht es da aber oft im Verein zu. Eine Frau, die kein Geld mehr fürs Essen hatte, wurde noch am selben Tag an die Bonner Tafel vermittelt. Ist mal Muskelkraft für handwerkliche Dinge vonnöten, schreitet Joergen Joergensen zur Tat. Er hat schon manches gesehen. "Es gibt viele Wohnungen ohne laufendes Wasser in der Küche."

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