Waldfreunde St. Hubertus Bonn-Duisdorf-Hardtberg Vor dem Ausmisten der Nistkästen wird angeklopft

MEDINGHOVEN · 179 Nistkästen und Nisthöhlen reinigen die Waldfreunde St. Hubertus in diesen Tagen im Hardtbergwald. Unterstützung erhalten sie dabei von dem Pfadfinderstamm Martin Bucer Bonn. Wichtigster Ausrüstungsgegenstand ist eine Leiter, denn die Nistkästen hängen meistens in einer Höhe von 3,50 bis vier Metern.

 Werner Krips von den Waldfreunden beim Reinigen der Nistkästen.

Werner Krips von den Waldfreunden beim Reinigen der Nistkästen.

Foto: Sebastian Flick

Werner Krips, Hüttenwart der Waldfreunde, kennt die Standorte aller Bäume mit Nistkästen in und auswendig: Seit 25 Jahren ist er bei der großen Reinigungsaktion dabei, viele Kästen hat er selbst gebaut. So hat Krips auch immer den Überblick, welche Kästen bereits gereinigt wurden.

Bevor der nächste Kasten geöffnet wird, ist jedoch erst einmal Vorsicht geboten: "Wir klopfen an, ob jemand drin ist", sagt Bruno Schmidt, Vorsitzender der Waldfreunde St. Hubertus Bonn-Duisdorf-Hardtberg. Dabei muss man nicht automatisch auf eine Vogelart treffen: Auch Hornissen und Wespen gehen gerne in die Kästen rein. "Manchmal findet man auch eine Haselmaus oder einen Siebenschläfer da drin", sagt Schmidt.

Von welcher Vogelart der jeweilige Kasten bewohnt wird, lässt oft schon sein Äußeres vermuten. Große Kästen sind beispielsweise häufig für Waldkäuze gebaut. Die Kästen haben auch unterschiedlich große Einschlupflöcher. In 26 Zentimeter große Löcher schlüpfen beispielsweise die Blaumeisen gerne, in 32 Zentimeter große Löcher die Kohlmeise.

"Bei der Kohlmeise ist das Nest fast nur mit Moos gefüllt, beim Kleiber ist alles voller Laub. In Halbhöhlen brüten Rotschwänze, Grauschneppen und Bachstenzen", erklärt Schmidt. Während die anderen Waldfreunde die Kästen mit Insektizid einsprühen, notiert Schmidt von jedem Kasten die Nummer und ermittelt mit einem GPS-Gerät den Standort des gereinigten Nistkastens.

Auch wenn die Ausarbeitung der Statistik noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird, wagt Schmidt eine erste Prognose: "Bis jetzt sieht es so aus, als ob die Kohlmeise die meisten Kästen belegt hat", sagt er nach den ersten 55 gereinigten Nistkästen. Die Waldfreunde treffen sich an diesem Mittwoch und Donnerstag um 9 Uhr auf dem Grillplatz, um weitere Nistkästen im Hardtbergwald zu reinigen. Interessierte sind eingeladen, mitzumachen.

Standorte für Nistkästen

Die größte Gefahr für die brütenden Vögel im Hardtbergwald sindMarder und Eichhörnchen. Die Nistkästen hängen tief und werden mitDraht verschlossen, damit Eichhörnchen oder auch Spechte sie nichtzerstören. Ihre Öffnungen zeigen stets nach Osten, da von Westender Regen kommt, von Süden die Sonne direkt drauf scheint und vonNorden die Kälte kommt.

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