August-Macke-Schule Türkische Gastschüler bringen "Erbane" mit

BRÜSER BERG · "Buch und Jeans - Abenteuer Vielfalt" ist der Titel des interkulturellen Begegnungsprojektes, das derzeit an der August-Macke-Schule läuft. Zwölf Schüler aus Diyarbakir (Türkei) und zwei Lehrer sind zu Besuch.

 Zu Besuch in Bonn: Die türkischen Schüler zeigen ihren deutschen Gastgebern die mitgebrachten Rahmentrommeln.

Zu Besuch in Bonn: Die türkischen Schüler zeigen ihren deutschen Gastgebern die mitgebrachten Rahmentrommeln.

Foto: Raegener

Aus ihrer Heimat brachten sie selbstgebaute Erbane mit. Die Rahmentrommeln mit Glöckchen, zum Teil mit Zeichnungen verziert, bauten die Jugendlichen vor ihrer Reise in einer Instrumentenwerkstatt.

Diyarbakir liegt im Südosten der Türkei, in Südostanatolien oberhalb der Grenze zu Syrien. Ein großer Teil der Bevölkerung dort sind Kurden. Diyarbakir ist ein wichtiger Industriestandort und besitzt eine der größten und besterhaltenen antiken Befestigungsanlagen der Welt.

Angekommen in Bonn studierte Musiklehrer Matthias Höhn von der Macke-Schule gleich in den ersten Tagen mit der Musikgruppe ein stimmungsvolles Trommelkonzert mit den Erbane und vorhandenen Schulinstrumenten ein. Auch eine Schulbesichtigung und ein Rundgang durch Bonn standen für die Gäste auf dem Programm. Der 17-jährige Mohammed-Furkan, zum ersten Mal in Bonn, spricht sehr gut Deutsch. "Ich hoffe, viele Menschen aus verschiedenen Kulturen kennenzulernen", sagte er. Das "alte Bonn" gefiel ihm besonders.

Ziel des Projektes ist es, kunsthandwerkliche Produkte rund um das Thema "Jeans" zu gestalten - "ein Kleidungsstück, das überall auf der Welt getragen wird", sagte Schulleiter Wilfried Müller. Er erfand für das Arbeitsprogramm - in Anspielung auf die Seidenstraße - eine Jeansstraße, einen fiktiven Weg, der auch nach Bonn und Diyarbakir abbiegt. Unter anderem entstanden bereits Papier aus Jeansstoff und die Grundlagen für ein großes Projektbuch, ebenfalls aus Jeansstoff. Es soll später einmal als Art Dokumentation mit Bildern, Fotos und Texten an die gemeinsame Zeit erinnern.

An den ersten beiden Tagen unterstützte Christiane Heeb vom Goethe-Institut Istanbul die Gäste aus Diyarbakir. Die Jugendlichen sind in Gastfamilien untergebracht. Ein Gegenbesuch ist für das Frühjahr 2014 geplant.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort