Aktion "Sehen und gesehen werden" in Bonn Sicher auf dem Rad zur Schule

ÜCKESDORF · Im Einsatzbereich der Bonner Polizei sind in diesem Jahr bis Oktober bereits fünf Radfahrer im Straßenverkehr ums Leben gekommen. Deshalb sei es wichtig, früh für das Thema Sicherheit sensibilisieren, sagte der Leiter der Direktion Verkehr der Bonner Polizei, Alberto Coppola, gestern bei der Vorstellung der Lichtaktion "Sehen und gesehen werden" am Ückesdorfer Carl-von-Ossietzky-Gymnasium. Die Fünftklässler der Schule lernten, wie wichtig die Beleuchtung am Fahrrad ist.

 Anschaulich lernen die Schüler, dass sie zum Beispiel mit heller, reflektierender Kleidung im Straßenverkehr viel besser gesehen werden.

Anschaulich lernen die Schüler, dass sie zum Beispiel mit heller, reflektierender Kleidung im Straßenverkehr viel besser gesehen werden.

Foto: Roland Kohls

Zunächst hatte die Polizei die Fahrräder der Schülerinnen und Schüler kontrolliert. Mängel wurden auf einer Liste zusammengefasst, damit sich die Eltern darum kümmern können. "Wir haben erstaunlich wenige Mängel festgestellt", lobte Coppola.

Ein besondres Anliegen sei ihm auch das Tragen von Fahrradhelmen. Zwar verhindere ein Helm keinen Unfall, aber die Folgen von Unfällen würden oft erheblich gemildert. Bei hohen Geschwindigkeiten und der Kollision mit einem Auto komme es ohne Helm oft zu schweren Kopfverletzungen.

Nach der Fahrradkontrolle waren die aufgefordert, an vier Stationen die Wichtigkeit der Beleuchtung unmittelbar erleben. An der ersten konnten sie auf dem Fahrrad durch Treten die Helligkeit einer Verkehrssituation auf einem Monitor beeinflussen. Dort war eine Verkehrsszene mit beleuchteten und unbeleuchteten Radfahrern zu sehen.

Die zehnjährige Angelina erkannte fünf unbeleuchtete Radfahrer und war sich ihrer Einschätzung sicher. Ihr Klassenkamerad Frederik, ebenfalls zehn Jahre alt, dagegen sah sechs Radfahrer ohne Licht, war sich aber nicht ganz sicher, ob er wirklich alle erkannt hat.

An einer weiteren Station lernten die Mädchen und Jungen verschiedene Fahrradleuchten und Reflektoren kennen. "Reflexionsstäbe für die Speichen kannte ich gar nicht", gab Angelina zu. Alle lernten die Unterschiede zwischen alten Fahrradleuchten und den modernen Lampen kennen und erfuhren, dass ein Helm nach fünf Jahren erneuert werden muss. Viel gelernt haben Angelina, Frederik und ihre Klassenkameraden auch in der Fahrradwerkstatt. Dort erfuhren sie, dass sie einige Dinge am Rad mit wenigen Handgriffen selbst reparieren können. "Dann brauche ich mein Fahrrad nicht wegen jeder Kleinigkeit in die Werkstatt bringen", freute sich Angelina. Schließlich versetzten sich die Schüler in der sogenannten "Black Box" in die Situation eines Autofahrers: Durch einen Sehschlitz über einem Scheinwerfer erlebten sie, dass die Mitschüler mit heller, reflektierender Kleidung sehr viel besser zu sehen sind.

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