Borsigallee auf dem Brüser Berg Seit Wochen kein Aufzug in Betrieb

BRÜSER BERG · 71 Stufen sind es vom Erdgeschoss bis zur Wohnung von Werner Böseler. Die muss er gehen, wenn er seine Wohnung im vierten Stock der Borsigallee 21 verlassen will, obwohl das Wohnhaus einen Aufzug hat. Der ist aber defekt - seit fünf Wochen.

Seit der Hausmeister die "Werde gewartet"-Schilder an den Aufzugtüren angebracht hat, sei nichts mehr passiert, sagt der 79-Jährige. Neben dem Haus, in dem er wohnt, ist auch noch ein weiteres im gleichen Karree betroffen: Der Aufzug an der Borsigallee 17 ist sogar schon seit knapp sieben Wochen nicht mehr in Betrieb.

Immerhin: Böseler kann die Treppen noch steigen. Mit Einkäufen falle ihm das allerdings schwer. Im Haus wohne aber auch eine Familie mit einer schwerbehinderten Frau, die auf den Aufzug angewiesen ist. "Die kommt eigentlich gar nicht mehr raus", sagt er. Auch andere Bewohner hätten es ohne den Aufzug schwer.

Er selbst habe am 1. August dem Hausmeister mitgeteilt, dass der Aufzug im Wohnhaus des Immobilienverwalters "Alt+Kelber" nicht mehr funktioniert. Die zuständige Wartungsfirma sei noch am gleichen Tag vor Ort gewesen, habe aber die passenden Ersatzteile für diesen Aufzugtyp nicht mehr vorrätig.

"Der Aufzug ist aus dem Baujahr 1982", so Böseler. Über den Hausmeister habe er erfahren, dass es eine andere Firma in der Nähe gibt, die über diese Teile verfügt, sagt Böseler, aber sie dürfe sie nicht einbauen, weil sie keinen Vertrag mit "Alt+Kelber" habe. Geschehen sei bislang nichts. Mehrmals habe er das Unternehmen kontaktiert, aber nie eine Antwort erhalten, so Böseler. Nach Rücksprache mit dem Mieterbund will er jetzt zehn Prozent Mietminderung für die Monate durchsetzen, in denen der Aufzug nicht genutzt werden kann.

Beide Häuser werden von der "Alt+Kelber" GmbH verwaltet. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Berlin ist eine Tochter der Wiener "conwert Immobilien Invest SE".

Auf GA-Anfrage teilte die Gesellschaft am Donnerstag mit, dass die Angelegenheit bearbeitet werde. Die Ersatzteile für die defekten Aufzüge seien bestellt. Sie würden allerdings aus England geliefert. Außerdem sei ein Vertreter am Donnerstag in der Immobilie gewesen. Die Bewohner können danach also hoffen, dass die Aufzüge bald wieder funktionieren.

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