Flohmarkt auf dem Brüser Berg Lieber behalten, als zu lange herumfeilschen

BRÜSER BERG · Obwohl der Frühjahrsflohmarkt in der Borsigallee am Samstag erst um 9 Uhr öffnen sollte, waren viele Käufer und Verkäufer schon anderthalb Stunden früher da. "In dieser kurzen Zeit habe ich die meisten Geschäfte gemacht", sagte Michael Neuberger, der mit seiner Frau Sarah die gemeinsame Wohnung ausgemistet hatte.

 Verkäufer Michael Neuberger mit einer Holzkiste, die er bei einem Standnachbarn gekauft hat.

Verkäufer Michael Neuberger mit einer Holzkiste, die er bei einem Standnachbarn gekauft hat.

Foto: Nicolas Ottersbach

Neben Marionetten und Gesellschaftsspielen schafften es auch kitschige Untersetzer auf den Tapeziertisch. Für das junge Paar war es der erste Flohmarkt, bei dem beide selber Verkäufer waren. "Sonst sind wir selber unterwegs, um tolle Sachen zu finden", sagte Michael Neuberger. Und auch in der Fußgängerzone dauerte es nicht lange, bis sie bei einem Nachbarn fündig wurden: Eine Holzkiste für fünf Euro hatte es ihnen angetan. Ein etwas größeres Modell stand schon im Wohnzimmer als Couchtisch. "Die stellen wir daneben, vielleicht mit einem Kissen für die Katze."

Daniela Rieger hatte bis zum Mittag rund 80 Euro eingenommen. "Nicht viel, aber in Ordnung, wenn man überlegt, dass die Sachen nur herumlagen", erzählte die mehrfache Mutter. Den besten Preis erzielte mit zwölf Euro ein Paar neue Sportschuhe ihres Sohnes. Sie gefielen ihm einfach nicht.

Anders war es mit Spielzeug, Bechern und Kinderkleidung, die nicht mehr gebraucht wurden. Alle Teile hatte Rieger erst am Vorabend herausgesucht, weil sie vorher keine Zeit dazu gefunden hatte. So musste sie auch nicht lange darüber nachdenken, ob sie einen Gegenstand vielleicht doch noch behalten wollte. "Natürlich hängt das Herz an manchem." Das zeige sich vor allem, wenn Käufer zu viel feilschen wollten. Dannn behielt sie die Sachen lieber.

Ortsausschuss und Bürgerstammtisch, die den Flohmarkt mit knapp 20 Ständen organisiert hatten, waren insgesamt zufrieden mit der Veranstaltung. "Aber als es regnete, lief es eher schleppend", sagte Josef Ehrmann vom Ortsausschuss. Früher sei der Flohmarkt beliebter gewesen. Zu Hochzeiten sollen es mehr als fünfzig Stände gewesen sein. Am sonnigen Nachmittag breiteten am Samstag spontan viele Kinder die Decken aus.

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