Emmaus-Kinderhaus Gütesiegel fürs Familienzentrum
BRÜSER BERG · Frösche, Fische, Mäuse, Bären und Eisbären - alle fühlen sich tierisch wohl im Emmaus-Kinderhaus. Dessen 20-jähriges Bestehen wurde bereits im Sommer zusammen mit dem der beiden Kirchengemeinden auf dem Brüser Berg gefeiert. Aber der exakte Jahrestag der Eröffnung, nämlich am 1. Dezember 1993, wird auch gesondert zelebriert - mit einem Familiengottesdienst an diesem Sonntag.
Seit 2007 ist die Tagesstätte der evangelischen Johanniskirchengemeinde an der Fahrenheitstraße 55 Teil des ökumenischen Familienzentrums Brüser Berg, zusammen mit dem katholischen Sankt-Rochus-Kindergarten. Und dieses Gütesiegel des Landes NRW wurde laut Leiterin Petra Brandenburg 2012 auch um vier Jahre verlängert. Sie ist seit 2003 dabei.
Zehn Jahre vorher waren zunächst die beiden Kirchen in der Einkaufszone eingeweiht worden, und bis dahin war für Kinder und Jugendliche das Ladenlokal "Lalo" in der Borsigallee das Zentrum. Die konfessionsübergreifende Arbeit sei immer wichtig gewesen, schreibt Pfarrer Fried-Clemens Sareyko im Gemeindebrief "evangelisch".
Und so ist es auch heute: Katholische, evangelische und auch nichtchristlich erzogene Kinder leben in den fünf Gruppen unter einem Dach in vier hellen Pavillons und einem fünften Raum. Am Außengelände wurde in den letzen Jahren viel verändert, ein U3-Spielbereich, eine Wasserbahn vor allem für die Förderkinder, eine neue Schaukel und Wandbemalung von Schülern des Hardtberg-Gymnasiums kamen dazu. Es gibt eine Gruppe für Kinder unter drei Jahren (U3), außerdem zwei für Kinder ab zwei Jahren und zwei für solche ab drei Jahren. Diese letzen beiden sind integrativ geführte: Jeweils zehn Kinder haben einen Regelplatz und fünf einen mit besonderem Förderbedarf, für die man Therapeuten vor Ort hat.
Noch jedenfalls. Zum Kindergartenjahr 2015/16 will sich der Landschaftsverband Rheinland komplett aus der Finanzierung der Therapeuten zurückziehen, 2014 beginnt eine Übergangszeit. "Das ist ein großer Unsicherheitsfaktor für uns", so Brandenburg. Das gilt für alle Kitas, aber im Kinderhaus sei der therapeutische Anspruch bereits recht hoch.
Die Johanniskirchengemeinde wird sich Gedanken über die Finanzierung machen müssen. Denn zugleich sollen allen Kitas im Sinne der Inklusion künftig an Kinder mit Förderbedarf aufgenommen werden können. In diesem Punkt ist das Kinderhaus wiederum im Vorteil, weil es bereits über die nötigen Voraussetzungen verfügt.
Daneben haben alle Kitas auch noch die Revision des Kinderbildungsgesetzes (Kibiz) vor Augen. Es werde in allen Bereichen Umstellungen geben, meint Brandenburg. "Das sind schon zwei gravierende Dinge, die uns in den nächsten Jahren beschäftigen werden." Man hoffe, dass wenigstens die Schlüssel für Personal und Betreuung verbessert werden. Nur eins ist klar: Auf dem kinderreichen Brüser Berg wird der Betreuungsbedarf so schnell nicht zu Ende gehen.
- An diesem Sonntag, 1. Dezember, gestalten Kinder und Personal des Kinderhauses den Familiengottesdienst ab 9.30 Uhr in der Emmauskirche mit.