Alexa Thiesmeyer las aus ihrem Bonn-Krimi "Adenauerallee" Ein Wetzstahl als Tatwaffe?

BRÜSER BERG · Isabell kommt nicht zur Ruhe: Sie trennt sich von ihrem bisherigen Freund, und im Haus, in das sie zieht, verschwindet eine Bewohnerin. Es ist das Haus ihres Vaters Bernhard Troschert an der Adenauerallee. Der war knapp 40 Jahre zuvor ebenfalls verschwunden. Gibt es einen Zusammenhang? Isabell verstrickt sich tiefer in die Briefe und Erinnerungen ihres Vaters, während sich ihre Halbschwester Pilar und deren Freund, Privatdetektiv Freddy, auf die Suche nach der verschwundenen Frau begeben.

Alexa Thiesmeyer hat die mutmaßliche Tatwaffe zur Lesung mitgebracht.

Alexa Thiesmeyer hat die mutmaßliche Tatwaffe zur Lesung mitgebracht.

Einige Elemente in Alexa Thiesmeyers neuem Buch, das sie am Freitag bei einer Lesung in der Buchhandlung Goethe & Hafis erstmals der Öffentlichkeit vorstellte, haben autobiografische Züge. Das Haus von Isabells Vater setze sich aus mehreren Häusern aus ihrer eigenen Kindheit zusammen, erzählte sie. Auch Thiesmeyers Vater war Journalist in der Zeit des Kalten Krieges, so wie Bernhard Troschert, und die Autorin ist selbst an der Adenauerallee aufgewachsen.

Ihr neuer Bonn-Krimi spielt also an Orten, die ihr sehr vertraut sind. "Wie die meisten Autoren kann ich es nicht lassen, über Orte zu schreiben, die ich gut kenne." Die Adenauerallee, die angrenzende Südstadt sowie der Brüser Berg und die Reichsstraße sind Schauplätze des Krimis. Dieser stellt den dritten Auftritt des Ermittlerpaares Freddy Stieger und Pilar Álvarez-Scholz dar, die eher zufällig in diesen Fall hineinstolpern - wie es bei ihnen üblich ist.

"Ich wollte mit dem Ort etwas machen", sagte Thiesmeyer. Außerdem wollte sie den Kalten Krieg thematisieren. "Mein Vater hat sich Sorgen gemacht damals." Zum Beispiel während der Kuba-Krise, die sie ebenfalls in das Buch eingebaut hat. "Das ist ja nun vorbei, aber es hat mich deshalb auch beschäftigt." Viel Historisches findet man da wieder, etwa die "Wiesse Müüs", damals noch als Polizeieskorte. Das setze sich aus eigenen Erinnerungen, Dokumenten ihres Vaters und vielen recherchierten Fakten zusammen, so die Autorin. Alteingesessene Bonner werden beim Lesen vieles wiederfinden. Die Premierenlesung war gut besucht, viele kauften vor Ort das neue Buch und ließen es auch gleich signieren. Nach der Lesung gab es noch eine szenische Lesung mit Schauspielern von der Gruppe "Die Startisten" und ein Klavierstück. kpo

"Adenauerallee" ist im Emons Verlag erschienen und kostet 10,90 Euro, ISBN 978-3-95451-559-2

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