Pascalstraße Der Trimm-dich-Pfad ist nicht gerade ein Publikumsmagnet

BRÜSER BERG · Selbst wenn es sonnig ist, lassen sich auf dem Weg neben der Pascalstraße nur selten Fußgänger blicken, vereinzelt auch Jogger. Das Gelände des Verteidigungsministeriums wirkt ausgestorben, riesig und kahl. Irgendwo in der Nähe kann man Kinder toben hören. Sonst ist nicht viel los, auch nicht auf dem Trimm-Parcours an der Pascalstraße.

 Der fünfjährige Noam balanciert auf dem Trimmparcours an der Pascalstraße auf der Slackline und wird dabei von seiner Großmutter gestützt.

Der fünfjährige Noam balanciert auf dem Trimmparcours an der Pascalstraße auf der Slackline und wird dabei von seiner Großmutter gestützt.

Foto: Jestadt

Vor gut einem Jahr wurde der Parcours aufgebaut. Er besteht aus einer Slackline und einer Schwebeplattform zur Förderung von Geschicklichkeit, Koordination und Balance sowie aus drei Kraftmodulen für Liegestützen, Armzug und Beinheber.

Zu allen Stationen gibt es eine Tafel mit Gebrauchsanweisungen für unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. 8000 Euro kostete die Anschaffung, 7000 die Installation. Doch das Angebot wird offensichtlich nur selten wahrgenommen.

Maßgeblich eingesetzt für den Parcours hat sich die CDU-Stadtverordnete Birgitta Jackel. Sie verteidigt das Engagement. "Ich habe damals viele positive Rückmeldungen und Danksagungen in Bürgersprechstunden bekommen."

Deshalb habe sie sich dafür eingesetzt, die alten Geräte, die nicht mehr den Sicherheitsstandards entsprochen hätten, durch neue zu ersetzen. Die Stadt kann keine Angaben dazu machen, wie oft der Parcours genutzt wird.

Schon die Lage des Parcours ist nicht gerade idyllisch: Bis zur Straße sind es knapp drei Meter, es gibt keinen Busch, keinen Baum und keinen Sichtschutz. Dafür zwei Laternen, die den Parcours im Dunkeln erleuchten sollen.

Auf der anderen Straßenseite prangt der Stacheldrahtzaun des Bundesverteidigungsministeriums. "Hauptsächlich ist dieser Ort ausgewählt worden, weil er auf dem Weg zum Kottenforst liegt", sagt Jackel.

Und manchmal kommt tatsächlich jemand vorbei, und nutzt den Parcours: Der kleine Noam (5) balanciert konzentriert an der Hand seiner Oma auf der Slackline, einem Gummiband zwischen zwei Metallpfählen. Obwohl die beiden aus Duisdorf kommen, sind sie nicht oft hier.

Die Geräte seien für Noam zu schwer zu bewältigen. Ob sie denn von anderen genutzt würden? "Nein, hier ist fast nie jemand", meint Noams Oma überrascht. "Vor allem, als es viel geregnet hat, war es ganz schlammig und man konnte die Geräte nicht benutzen."

Laut Jackel wurde darauf reagiert, im Frühjahr seien deshalb wassergebundene Decken in den Boden eingelassen worden. Aber ganz umsonst ist ein Besuch des Trimm-Parcours an der Pascalstraße doch nicht.

Geht man nämlich weiter, immer dem Kinderlachen hinterher, kommt man an einen kleinen Spielplatz mit Rutsche, Spinnennetz, Sand und ein paar großen Bäumen. Eltern sitzen um den Spielplatz, lesen oder sonnen sich. Dort ist es schön. Den Parcours an der Pascalstraße werde man in Zukunft versuchen weiter auszubauen, kündigt eJackel an.

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