Bonner Skat-Sportgemeinschaft Burkhard Schmökel gewinnt die 38. Meisterschaft

BRÜSER BERG · Wäre Burkhard Schmökel ein Fußballer, dann einer, der auf Konter lauert. Er spielt statt dessen Skat, aber auch dort kann man eine ganz ähnliche Taktik fahren: "Ich habe auf Fehler der Gegner gehofft", sagte er am Ende der 38. Meisterschaften der ersten Bonner Skat-Sportgemeinschaft, die in der Liste der Skatclubs die Nummer VG 53 trägt.

 Siegerehrung: (von links) Walter Wenzel, Burkhard Schmökel, Betty Grünwald, Fritz Roland und Vize-Bürgermeister Frank Thomas.

Siegerehrung: (von links) Walter Wenzel, Burkhard Schmökel, Betty Grünwald, Fritz Roland und Vize-Bürgermeister Frank Thomas.

Foto: Barbara Frommann

Diese Meisterschaft gewann er gestern im Saal des Ortsteilzentrums Brüser Berg mit 2961 Punkten, er nimmt den von der Hardtberger Bezirksbürgermeisterin Petra Thorand gestifteten Pokal mit nach Hause.

Dort kommt er zu den vielen anderen, die der 74-Jährige schon gewonnen hat. Ein Regal reiche da längst nicht mehr, sagte er. Sein Geheimnis bei diesem Turnier: "Ich habe kein Spiel verloren." Selbst in scheinbar aussichtslosen Situationen hatte der Spieler aus Sankt Augustin immer die Ruhe weg - und irgendwann machte immer irgendwer einen Fehler.

Schmökel spielt Skat seit fast 70 Jahren, seit er ein kleiner Junge war. "Mein Großvater hat mir das beigebracht." Ein Zeitvertreib in der tristen Nachkriegszeit, und er ist dabei geblieben. Skat ist seine Leidenschaft. "Das tolle ist, jedes Spiel ist anders", sagte er. "Es gibt so viele Varianten." Und er kennt sie alle.

Das Turnier begann unter ungünstigen Vorzeichen. War Walter Wenzel, Vorsitzender der Skat-Sportgemeinschaft, im vergangenen Jahr noch von der hohen Beteiligung von mehr als 100 Spielern überrascht, waren dieses Mal nur 61 gekommen. Das Problem: "Es ist mit zwei anderen Stadtmeisterschaften kollidiert, eine in Köln und eine in Koblenz", sagte Wenzel.

Dadurch fehlten Spieler - man hätte wohl sicher 20 mehr dabei haben können ohne die Konkurrenzturniere. So blieb eine komplette Tischreihe unbesetzt. Entsprechend musste man auch das Preisgeld herunterschrauben: Schmökel nahm statt der ausgeschriebenen 300 Euro immerhin 230 Euro mit nach Hause.

Etwa die Hälfte der Teilnehmer kam aus Bonn, der Rest aus der Umgebung. Man spielte konzentriert, es war trotz kleinerer Runde ein spannendes Turnier, und anspruchsvoll war es ohnehin. Am Ende kam Günter Lenzen aus Wittscheid mit 2902 Punkten auf den zweiten und Fritz Roland aus Bonn mit 2704 Punkten auf den dritten Platz. Damit war er der beste Bonner und nahm auch den Präsentkorb voller Leckereien mit, den die Fleischerinnung Bonn/Rhein-Sieg zur Verfügung gestellt hatte.

Insgesamt erhielten die besten zwölf Spieler Geldpreise, die alle vom stellvertretenden Hardtberger Bezirksbürgermeister Frank Thomas vergeben wurden. Das Preisträger-Trio komplettierte Betty Grünewald aus Spay, einem Rheinort zwischen Koblenz und Boppard. Sie war mit 2240 Punkten die beste Frau unter den Teilnehmern - allerdings war die Konkurrenz auch nicht groß, die allermeisten Spieler waren Männer.

Die VG 53 bereitet sich jetzt schon auf das nächste Turnier vor: Am Sonntag, 10. November, richten die Bonner Skatspieler ihren Großen Preis im Hotel Regina in Sankt Augustin aus. Gespielt werden ab 14 Uhr zwei Serien à 48 Spielen, natürlich nach internationalen Wettkampfregeln. Das Turnier ist für jedermann offen, der weiß, wie man reizt, trumpft und die Gegner auflaufen lässt.

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