„Splashdiving“-Wettbewerb im Bonner Hardtbergbad Wer schafft Bonns beste "Arschbombe"?

Duisdorf · Hauptsache es klatscht und spritzt ordentlich: Zum zweiten Mal haben die Verantwortlichen des Bonner Hardtbergbades beim "Splashdiving"-Wettbewerb den besten "Arschbomben"-Springer gesucht. Wer schaffte es am Ende aufs Siegertreppchen?

 Was für ein Sprung: Die Serienaufnahme zeigt einen waghalsigen Salto rückwärts.

Was für ein Sprung: Die Serienaufnahme zeigt einen waghalsigen Salto rückwärts.

Foto: Benjamin Westhoff

Levy sprang ein paar Mal auf dem Drei-Meter-Brett des Hardtbergbades auf und ab, bis er eine gute Höhe erreicht hatte. Dann ging es im imposanten Bogen in Richtung Wasserbecken. Das spritzte gewaltig und klatschte ganz ordentlich. Mit solchen Bilderbuchsprüngen gewann der Elfjährige den zweiten Wettbewerb im Splashdiving, der englischen Bezeichnung für die „Arschbombe“, für die das Internet auch den unverfänglicheren Begriff „Paketsprung“ parat hält.

Levy hatte es schon ganz richtig gemacht, sagte Jens Schwarz-Freiberg, Geschäftsführer des Fördervereins des Hardtbergbades, der den Wettbewerb leidenschaftlich moderierte. Die regelkonforme Ausführung dieser Sportart beginnt ihm zufolge mit dem Absprung aus freiem Lauf.

Dann winkelt man die Knie an, schlingt die Arme darum und sorgt für möglichst hohe Spritzer. Allerdings waren auch Varianten erlaubt, etwa Rückwärtssprünge, solange man mit dem richtigen Körperteil voran im Wasser landet. „Der Erstkontakt geschieht mit dem Gesäß.“

Sportart? In der Tat: Es gibt auch offizielle „Paketsprung“-Meisterschaften. Dort hat das Ganze dann weniger mit Spaß zu tun als bei dem Wettbewerb, den der Förderverein des Hardtbergbades am Samstag in der Schwimmhalle für Kinder in ganz Bonn veranstaltete.

Die Premiere im vergangenen Jahr war ganz gut angekommen, diesmal gab es deutlich weniger Interesse: Levy, der stolz seine kleine Goldmedaille zeigte, trat gegen sechs andere Unter-16-Jährige an – darunter auch zwei syrische Flüchtlingsjungen. Später fanden sich noch vier ältere Teilnehmer, bei denen der 20-jährige Carlos gewann.

Seinen Titel will Levy im nächsten Jahr gerne verteidigen. Ob es dazu kommt, wussten Schwarz-Freiberg und der Vorsitzende noch nicht noch nicht. „Wir hatten mit wesentlich mehr Zulauf gerechnet“, sagte Reinelt. Schwarz-Freiberg fand die Idee zwar gut und moderierte mit Leidenschaft, aber so lohne es sich nicht.

Er überlegte, fürs nächste Jahr den turn- und Kraftsportverein und den Hardtberger Schwimmclub anzufragen, ob sie sich dafür begeistern könnten. Derweil blickt der Förderverein, dem der Erhalt und die Sanierung des Hardtbergbades ein dringendes Anliegen ist, Richtung Bad Godesberg. Dort will eine Bürgerinitiative das baufällige Kurfürstenbads erhalten und hatte, nachdem es geschlossen und die Sanierung eigentlich schon abgelehnt wurde, eine erfolgreiche Unterschriftensammlung durchgeführt.

Damit steht die Tür nun offen für ein Bürgerbegehren. Dem kann der Rat zustimmen. Tut er es nicht, kommt es zum Bürgerentscheid, an dem sich jeder Bonner beteiligen kann. Stimmt am Ende die Mehrheit für den Erhalt des Kurfürstenbads, „steht die Finanzierung der Maßnahmen im Hardtbergbad auf der Kippe“, befürchtete Reinelt.

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