Gaststätte Waldau Wer klug ist, bringt Proviant mit

VENUSBERG · Seit fast einem Jahr ist die Gaststätte Waldau geschlossen. Die Pächter Swen Jürries und Heike Baist hatten grade einmal ein Jahr durchgehalten. Aus betriebswirtschaftlichen Gründen musste das Restaurant geschlossen werden - sprich: Es lohnte sich nicht. Jetzt ist die Stadt Bonn zuversichtlich, "dass für das Haus der Natur und die Restauration ein gutes Ergebnis gefunden wird", sagte Andrea Schulte vom Presseamt der Stadt Bonn auf Anfrage des General-Anzeigers.

Die Stadt führe derzeit Gespräche. Allerdings bittet die Verwaltung um Verständnis, dass sie wegen der vereinbarten Vertraulichkeit keine weiteren Auskünfte geben könne. Letztlich müssten die politischen Gremien die Ergebnisse der Gespräche billigen. Auch eine Stellungnahme der Verwaltung vom 19. Juni zur Zukunft leer stehender Gebäude bestätigt Gespräche zwischen dem Umweltdezernat, dem Städtischen Gebäudemanagement, der Stabsstelle Liegenschaftsmanagement, dem Amt für Stadtgrün sowie dem Rechtsbeistand des Waldau-Eigentümers, "um die Anmietung des Hauses der Natur und den gastronomischen Betrieb der Waldau zu ermöglichen".

"Hier passiert nichts", sagt dagegen die ehemalige Pächterin Heike Baist, die noch in der Wohnung auf der Waldau wohnt. Im August ziehen sie und ihr Lebensgefährte Jürries aus. Dann ist für sie das Kapitel Waldau abgeschlossen. Mit der Stadt haben sie sich auf einen Ausstieg aus dem Pachtvertrag geeinigt. Für sie sei "das Abenteuer Waldau" ein großer finanzieller Verlust gewesen. Jürries und Baist konzentrieren sich jetzt wieder auf ihren Betrieb in Bielefeld.

Alleine der Kiosk wird noch von einem ehemaligen Mitarbeiter betrieben. Die Öffnungszeiten sind jedoch stark eingeschränkt: Nur am Wochenende hat das Büdchen für einige Stunden geöffnet: samstags von 14 bis 17 Uhr und sonntags von 13 bis 17 Uhr. In der Zwischenzeit hat sich auch ein Ölunfall an der Waldau ereignet: Beim Befüllen des Tanks ist Öl ausgelaufen und in die Umwelt gelangt, was zu einem Einsatz der Feuerwehr geführt hatte. Die Beseitigung der Schäden hat rund 9000 Euro gekostet, teilte die Stadt Bonn mit.

Trotz allem bleibt die Waldau samt Haus der Natur ein beliebter Treffpunkt. Die Kinder erkunden den großen Spielplatz. Später geht es mit den Eltern, Oma oder Opa rüber zu den Wildschweinen und zum Damwild im ein paar Minuten entfernten Gehege. Wer auf spannende Art etwas lernen will, begibt sich mit dem Hasen Felix auf den Bonner Weg der Artenvielfalt. Wie berichtet, soll er in diesem Jahr noch ausgebaut werden. In der Nähe des Geheges wird ein hölzerner Steg samt Plattform in den Wald gebaut, damit Spaziergänger einen tollen Ausblick auf die alten Kopfbuchen haben.

Für die Besucher der Waldau hat das Städtische Gebäudemanagement ein mobiles Toilettenhäuschen aufgestellt, was die Verwaltung 25 Euro pro Woche kostet. Mancher hatte sich über den schlechten Zustand beklagt. Jüngst war aber alles in Ordnung. Die Toilette werde einmal in der Woche gereinigt und geleert, sagte Schulte.

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