Kirmes in Lengsdorf Viel Tempo beim Schürreskarrenrennen

Lengsdorf · Schausteller, Gäste und Ortsfestausschuss können seit Freitag feiern. Beim traditionellen Schürreskarrenrennen am Sonntag war Tempo gefragt.

 Beim Schürreskarren-Rennen messen sich Markus und Hannah aus Lengsdorf.

Beim Schürreskarren-Rennen messen sich Markus und Hannah aus Lengsdorf.

Foto: Max Malsch

„Freiwillige vor“ hieß es am Sonntag beim Schürreskarrenrennen bei der Lengsdorfer Kirmes. Jedes Jahr wird der Wettkampf vor dem Bürger- und Vereinshaus, Im Mühlenbach, veranstaltet. „Bei dem Rennen treten zwei Läufer mit Holzkarren gegeneinander an, auf die ein Weidenkorb gestellt wird, der nicht runterfallen darf“, erklärte Christoph Schada, Vorsitzender des Ortsfestausschusses Lengsdorf.

Und das ist vor allem beim Wendepunkt der 25 Meter langen Strecke schwierig. „Sobald der Korb runterfällt, muss er wieder aufgehoben werden, und das nimmt Zeit in Anspruch“, so Schada. Sich anzustrengen lohnte sich: Der Sieger bekam eine Kostprobe vom Lengsdorfer Wein, der mit einer Auflage von 200 Flaschen eine echte Rarität ist.

„Mitmachen kann jeder, auch Kinder und Jugendliche. Das ist einfach ein Gaudi, wenn die Wagen über die Straße fahren“, meinte Schada. Und genug freiwillige Kandidaten gab es auch: Ganze sechs Runden und zwölf Freiwillige, sogar Besucher aus Aachen und Holland waren dabei.

Die Lengsdorfer Kirmes findet traditionell jedes erste Wochenende im August von Freitagabend bis Montagabend statt. „Es gibt immer ein gutes Miteinander mit der Anwohnerschaft“, sagte Schada. In diesem Jahr gab es jedoch bereits im Vorfeld eine Beschwerde.

Ein Anwohner hatte vom Ortsfestausschuss per E-Mail finanzielle Entschädigung gefordert, da er aufgrund der zu erwartenden Lautstärke die Kirmestage in einem Hotel verbringen müsse (der GA berichtete). „Entweder passt man sich an oder nicht. Ich finde es einfach schade, dass kein persönliches Wort an uns gerichtet wurde“, sagte Schada.

Auch die Schausteller finden die Beschwerde übertrieben: „Die Kirmes ist ein Traditionsfest, bei dem alle rauskommen und sich amüsieren. Jetzt wurde extra ein Fahrgeschäft schräg gestellt, damit die Lärmemission reduziert wird“, meinte Hans Jürgen Eisbusch. Der Aussteller ist mit seinem Süßigkeitenwagen schon seit fast 40 Jahren Teil der Lengsdorfer Kirmes. Auch seine Frau ist seit Jahren dabei. „Es gibt immer Neider“, meinte Marlies Eisbusch. „Die Leute wollen sich einfach ein bisschen amüsieren, bei allem, was im Moment so in der Welt passiert, und einer missgönnt das.“

Bis Sonntagnachmittag war jedoch Ruhe, es gab während des Festes laut Schada keine Lärmbeschwerde. Vielleicht hat das Werbebanner Wirkung gezeigt: „Die Geräuschkulisse eines Volksfestes ist kein Lärm, sondern Ausdruck purer Lebensfreude.“

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