Aus der Bezirksvertretung Hardtberg Unfälle am Kreisel in Duisdorf sind ein Dauerbrenner

Duisdorf · Durchgängig Tempo 50 auf dem Konrad-Adenauer-Damm? Die Kommunalpolitiker treffen diesmal noch keine Entscheidung über ein neues Tempolimit.

Die Unfälle am Kreisverkehr Konrad-Adenauer-Damm (KAD)/ Brüser Damm/Julius-Leber Straße bleiben ein Dauerbrenner bei den Hardtberger Bezirkspolitikern. Eine Entscheidung, ob ein Umbau des Kreisels und eine Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit auf Tempo 50 für den KAD erfolgt, fiel in der Sitzung der Bezirksvertretung am Dienstagabend nicht. Aber die Verwaltung soll nun zunächst Zahlen und Daten zu den Unfallhergängen und den Folgen vorlegen. Dann wird weiter überlegt.

„Die Unfälle waren alle sehr unterschiedlich, und die Höchstgeschwindigkeit wechselt auch auf Autobahnen oft.“ Mit diesen Worten wehrte sich CDU-Fraktionschef Wolfgang Esser gegen eine Herabsetzung des bisherigen Tempolimits auf dem KAD.

Bei seinem Koalitionspartner im Stadtbezirk, den Grünen, herrscht eine völlig andere Meinung: „Wir fordern schon lange Tempo 50 für den Adenauer-Damm“, sagte Christian Trützler. Eine Gefahr, dass dann Autofahrer auf Schleichwege ausweichen, wie die CDU befürchtet, sehen die Grünen nicht. „Im Gegenteil: Dann kommen die Drängler nicht mehr zum Zuge.“

Für die Stadt Bonn berichtete Manfred Eckel, Spezialist für Ampeln im Tiefbauamt, dass die Unfallzahlen zurückgegangen seien, obwohl der Verkehr zugenommen habe. Der Adenauer-Damm werde nun häufiger als Abkürzung in Richtung A 555 über die Kreisstraße 12 n genutzt und müsse leistungsfähig bleiben.

Die SPD, die das Tempolimit 50 beantragt hatte, reagierte ernüchtert. Fraktionschef Dominik Loosen hatte vorgeschlagen, ein Planungsbüro einzuschalten, das neue Vorschläge erarbeitet. Das lehnte Esser (CDU) ab: „Weitere Gutachten sind überflüssig.“

Für die Beibehaltung oder Änderung des Tempolimits eine Zustimmung zu bekommen, erscheint generell schwierig. Die CDU würde selbst mit der FDP keine Mehrheit haben. Und die SPD wäre mit ihrer Forderung auf alle anderen Parteien inklusive der Grünen angewiesen, um ihre Meinung durchzusetzen. Es hängt also an den sogenannten „Kleinen“ wie Bürger Bund, Linken und FDP, wohin am Ende das Pendel ausschlägt.

Als Problemfall taucht immer wieder auch die Ampel an der Julius-Leber-Straße auf. Wer dort über den KAD-Kreisel fahren will, ist in der Vergangenheit häufiger bei Rotlicht losgefahren, weil die Ampel im Kreisverkehr schon auf Grün umsprang. Deshalb war 2014 zusätzlich eine zweite Haltelinie angebracht worden, um die eigene Ampel besser sehen zu können. Nachteil: Autos versperren jetzt die Rechtsabbiegespur auf den KAD. Und Bezirksbürgermeisterin Petra Thorand berichtete: „Viele Autofahrer hupen jetzt hinter einem und drängeln.“ Sie schlug vor, die erste der beiden Haltelinien zu entfernen. Teuer wäre es, die ganze Ampel ein Stück zu versetzen. Eckel bezifferte die Kosten auf rund 25 000 Euro.

Die SPD reagierte enttäuscht, dass die Verwaltung keinen Änderungsbedarf sieht. „Ein funktionierender Kreisel oder eine komplett überarbeitete Ampellösung, ein stationärer Blitzer in beide Richtungen, damit die Raser ausgebremst werden – all dies wäre möglich“, meinte SPD-Ratsfrau Gabi Mayer nach der Sitzung.

Kein großes Thema in der Sitzung war übrigens, dass die Bezirksregierung Köln für die A 565 ein Herabsetzen des Tempolimits auf 80 abgelehnt hat. Thorand verlas die Mitteilung der Behörde und kündigte an, weiter für eine Absenkung der Geschwindigkeit auf der A 565 kämpfen zu wollen. „Einzusehen ist die Haltung der Bezirksregierung nicht“, sagte sie. „Da wird lieber Geld in passiven Lärmschutz investiert als ein neues Schild aufzustellen.“

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