Vereine wollen in Halle trainieren Tauziehen um Halle des Hardtbergbads

Duisdorf · Die Vereine im Hardtbergbad wollen das Hallenteil auch parallel zu dem Freibadbetrieb für ihr Training nutzen. Bisher wurde dieser Wunsch abgelehnt, er soll jetzt noch einmal geprüft werden.

Wie viel Kombi darf es sein im Hardtbergbad? Nachdem in den vergangenen Jahren der Hallenbadtrakt dort im Sommer regelmäßig geschlossen war – wie alle anderen Hallenbäder übrigens auch –, ist es in dieser Saison anders: Bei anhaltend schlechtem Wetter macht das Freibad zu, und der Badebetrieb wird in die Halle verlegt, hat die Stadt Bonn angekündigt.

Das ist eine Verbesserung in Richtung Kombibad, reicht den Vereinen, die auf dem Brüser Berg trainieren, jedoch nicht aus. Sie haben das Sport- und Bäderamt gebeten, doch mindestens bis zu den Sommerferien die Schwimmhalle auch parallel zum Freibadbetrieb weiter für ihre Kurse und das Training nutzen zu dürfen. Denn das Bad sei sowieso betriebsbereit, und das Vereinsschwimmen koste kein städtisches Personal.

Personalmangel führt oft zu Problemen

Doch die Stadt lehnte bisher ab. „Mit dem vorhandenen Personal können nicht parallel beide Bäderteile betrieben werden“, argumentierte die Verwaltung. Insgesamt seien 30 Fachkräfte in den Bonner Bädern im Einsatz. Das ist offenbar sehr knapp kalkuliert: Was passiert, wenn Mitarbeiter der Bäder plötzlich krank werden, hat man am Montag im Friesdorfer Freibad gesehen. Es wurde trotz Temperaturen von 35 Grad um 13 Uhr geschlossen. Die Badegäste standen vor verschlossenen Türen und ärgerten sich.

Zurück zum Hardtbergbad und dem Wunsch der Vereine. Deren Argumente unterstützt Gabi Mayer, sportpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion. Sie hat Stefan Günther, den Chef des Sport- und Bäderamtes, noch einmal gebeten, dem Ansinnen der Vereine nachzugeben. Günther habe eine Überprüfung und eine kurzfristige Entscheidung zugesagt.

Hardtbergbad im Dezember für Renovierung geschlossen

Die Vereine waren zunächst abgewiesen worden mit dem Argument, es sei gegenüber anderen Hallenbädern nicht gerecht, hier eine Ausnahme zu machen. Dem widerspricht Mayer ausdrücklich. Schließlich seien die anderen Bäder geschlossen, während das Hardtberg-Hallenbad als Teil eines Kombibades laufend betriebsbereit sei, um bei schlechtem Wetter zu öffnen.

Außerdem, so findet sie, werden auf die Schwimmvereine im Hardtberg und ihre Mitglieder noch genügend Schwierigkeiten zukommen, wenn im Zuge der Sanierung das Bad für sehr lange Zeit ganz geschlossen wird. Und schließlich werde das Hardtbergbad im Gegensatz zu den anderen Bädern demnächst noch einmal zusätzlich zum Zwecke der Renovierung geschlossen – vermutlich für drei Wochen im Dezember.

„Deshalb ist diese Ausnahme wirklich gut vertretbar“, meint Mayer. „Ich finde das Anliegen nachvollziehbar.“ Außerdem mache es keinen Aufwand und belaste nicht die städtischen Mitarbeiter, da das Personal für Kurse und Training von den Vereinen selbst gestellt werde, findet Klaus-Peter Hentschel von der DLRG, der den Antrag gestellt hat. Auch entstünden der Stadt keine unverhältnismäßig hohen Kosten. Aus diesem Grund, so Hentschel, tickten die Uhren auf dem Hardtberg etwas anders als im übrigen Bonn.

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