Duisdorfer Marinekameradschaft Seemannsgarn und Matjesbrötchen zum 30. Jubiläum

DUISDORF · Was die Seefahrt bedeutet, weiß Gerd Meyer ganz genau: Abenteuer, Menschen kennenlernen und die Welt bereisen. "Mit Krieg hat das nichts zutun", sagt der 80-Jährige, der selbst auf einem Fischkutter zur See fuhr. Am Wochenende feierte er mit der Marinekameradschaft Duisdorf das 30-jährige Bestehen.

Seit 1985 haben die Duisdorfer Marine-Liebhaber mit dem Eisbrecher Stettin sogar ein Patenschiff und führen ihn samt Eisbär im Wappen. "Unsere Aufgabe ist es, die maritime Lebensart und Tradition aufrecht zu halten", sagte Vorsitzender Berthold Heupel. Beim Fest sang deshalb der Bonner Shantychor, zu essen gab es natürlich frische Matjesbrötchen.

"Wir teilen alle die Leidenschaft für das Meer und Norddeutschland", so Heupel. Das könnten nicht nur Seemänner, sondern auch Kinder und Frauen. Immer dienstags treffen sich die rund 55 Marinekameraden im Vereinsheim am Wesselheideweg, das 1990 eingeweiht wurde, und tauschen sich aus. Auf den Tisch kommen oft Fisch und Grünkohl.

"Da wird natürlich auch eine Menge Seemannsgarn erzählt", sagt Meyer, der von den Kindern immer nur "Käpt'n Blaubär" genannt wird. Regelmäßige Ausflüge gehen selbstverständlich an die Küste, zum Marineehrenmal nach Laboe oder zur Kieler Woche. Ein paar Tage im Jahr stellen die Duisdorfer auch einen Teil der Besatzung für den Eisbrecher Stettin, der von einem Förderverein unterhalten wird.

Dann sind sie ehrenamtliche Smutjes, Matrosen oder Bootsmänner. "Auch Heizer sind dabei", erklärt Heupel. Denn das Museumsschiff Stettin, das 1933 gebaut wurde, ist kohlenbetrieben und nimmt heute Passagiere für Tagesausflüge mit. Während sich die meisten Seefahrer immer eine handbreit Wasser unter'm Kiel wünschen, sind es bei den Eisbrechern anderthalb Meter Eis. Wegen der speziellen Form des Bugs fährt das Schiff nur dann richtig stabil.

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