Gewerkschaftliche Arbeitslosengruppe "Saure Gurke" für Philipp Rösler

DUISDORF · Zweifelhafte Auszeichnung für Philipp Rösler: Dem Wirtschaftsminister ist am Mittwoch von der Arbeitslosengruppe im DGB-Kreisverband Bonn/Rhein-Sieg die "Saure Gurke" verliehen worden.

 Sie beißen vor der Arbeitsagentur auch selbst ins Saure: (von links) Ulrich Franz, Heinz Dähmlow und Horst Lüdtke von der gewerkschaftlichen Arbeitslosengruppe.

Sie beißen vor der Arbeitsagentur auch selbst ins Saure: (von links) Ulrich Franz, Heinz Dähmlow und Horst Lüdtke von der gewerkschaftlichen Arbeitslosengruppe.

Foto: Rolf Kleinfeld

Diesen Anti-Preis gibt es alljährlich zum arbeitsmarktpolitischen Aschermittwoch, an dem sich DGB-Mitglieder gestern vor der Arbeitsagentur an der Villemombler Straße trafen und an Besucher saure Gurken und saure Heringe sowie Infomaterial verteilten.

Rösler erhält den Preis wegen "Schönfärberei" des Armutsberichts der Bundesregierung, in dem er zahlreiche Aussagen habe umschreiben oder streichen lassen. So sei die Aussage, wonach das Privatvermögen in Deutschland sehr ungleich verteilt sei, gelöscht worden.

Auch der Umstand, dass die Einkommensspreizung zugenommen und sich die Schere zwischen Arm und Reich vergrößert habe, sei durch neutralere Aussagen ersetzt worden. Mit dem Anti-Preis werden jährlich Personen ausgezeichnet, die sich durch "Beleidigung, Ausgrenzung oder weitere Verschlechterung der sozialen Lage der Erwerbslosen" hervorgetan haben.

Offiziell angenommen hat den Preis, der in einer Tupperdose mit einem offenen Brief versendet wird, bisher noch niemand.

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