Amt für Stadtgrün Sanierung der Teiche im Derletal rückt in weite Ferne

DUISDORF · Da staunt der Fachmann, und der Laie wundert sich: Die beiden verlandeten Teiche im Derletal können nicht so ohne weiteres freigelegt werden, so dass man sie wieder als Gewässer wahrnimmt.

 Schon seit zwei Jahren versucht Bert Moll eine Verbesserung der Teiche durchzusetzen.

Schon seit zwei Jahren versucht Bert Moll eine Verbesserung der Teiche durchzusetzen.

Foto: ga

Wie das Amt für Stadtgrün in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Hardtberg mitteilte, ist eine Sanierung nur durch eine sehr kostspielige Baumaßnahme möglich. "Es ist mit einer mehrjährigen Planungs- und Verfahrensdauer zu rechnen", erklärte Abteilungsleiter David Baier von der Stadt.

Wie das? Schließlich hatte die CDU lediglich gefordert, die Teiche zu reinigen und den Bachabfluss zu verbessern. Doch so einfach ist es laut Stadt nicht. Nach den heute gültigen wasserwirtschaftlichen Erkenntnissen würden die drei Teiche nicht mehr in dieser Form zugelassen, da ein natürlicher Bachlauf grundsätzlich zu erhalten sei. Stehende Gewässer wie diese sollten lediglich durch einen Abzweig von dem Bachlauf versorgt werden, heißt es weiter.

Das bedeutet: Bei einer Sanierung müsste der Bachlauf ein neues Bett erhalten, damit er an den Teichen vorbeilaufen kann, die drei Teiche würden dann nur durch einen "Bypass" mit Wasser versorgt. Das wiederum sei mit hohen Kosten verbunden.

"Unabhängig vom Umfang der Sanierungsarbeiten müsste die Baumaßnahme grundsätzlich ein wasserrechtliches Genehmigungsverfahren durchlaufen", so das Amt weiter. Dazu seien umfangreiche Fachgutachten erforderlich.

Enttäuschend und ernüchternd findet das CDU-Ratsherr Bert Moll, der sich schon seit zwei Jahren für die Derletalteiche stark macht. "Es ist nicht akzeptabel, dass die Verwaltung in den vergangenen Jahren nichts für die Sanierung getan hat und jetzt empfiehlt, wegen der Haushaltslage alles so zu belassen wie es ist", sagt Moll. "Dann werden nicht nur die beiden oberen, sondern auch der untere Teich eines Tages verschwunden sein."

Doch selbst wenn die Stadt Geld in die Hand nähme, wäre es wohl nicht gut angelegt. Weil die Quelle und der Bach relativ wenig Wasser zum Speisen der Teiche führen, komme es nicht zu einer besseren Durchströmung und einer Anreicherung mit Sauerstoff. "Hierdurch wird ein stärkeres Wachstum von Algen begünstigt, was das trübe Aussehen der Wasserflächen hervorruft."

Die Stadtverwaltung schlägt deshalb vor: Entweder lässt man die beiden oberen Teiche weiter verlanden und dichtet lediglich den unteren Teich neu ab, muss dabei aber einen neuen Bachlauf bauen. Oder man belässt es bei der derzeitigen Situation, lässt einen Gärtner ran und den Müll entfernen. Diese Variante würde die Stadt empfehlen.

Und auch Moll wird sich notgedrungen darauf einlassen, sagte er dem GA. "Ich werde angesichts der hohen Kosten zur Zeit zwar keine Sanierung aller Teiche verlangen können", erklärte er. "Es muss aber alles Mögliche getan werden, dass zumindest der große untere Teich auf Dauer seine Attraktivität als prägendes Element im Naherholungsgebiet Derletal erhält."

Wasserrinnen auf den Wegen

Wasser von oben, Schlamm von unten. Bei Dauerregen verwandelte sich der Hauptweg im Derletal regelmäßig in einen Hindernisparcours. Immer wieder wurden mit den schlammigen Pfützen auch Teile der Schotteroberfläche weggespült.

Jetzt kann man den Weg trockeneren Fußes nutzen. Denn die Stadt hat den Pfad sanieren lassen. Im Rahmen der Instandsetzungsarbeiten ließ sie eine Entwässerungsrinne einsetzen, die in Zukunft verhindert, dass mit dem Regen die Deckschicht weggespült wird. Im Zuge dieser Maßnahme wurde eine Fläche von rund 550 Quadratmetern überarbeitet.

Die Gesamtkosten belaufen sich auf 5800 Euro. Mit dem Ausbau habe man an dieser Stelle auch eine Unfallgefahr reduziert, so Marc Hoffmann, Vizesprecher der Stadt.

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