Bezirkspolitiker haben Einsehen Riesige Fichte darf doch gefällt werden

LENGSDORF · Innerhalb von drei Monaten darf man schon mal seine Meinung ändern: Die 22 Meter hohe Rotfichte, die im Garten des Lengsdorfers Matthias Biry steht und deren Fällung noch im Januar abgelehnt wurde (der GA berichtete), darf nun doch entfernt werden.

 Diese Fichte darf jetzt doch entfernt werden.

Diese Fichte darf jetzt doch entfernt werden.

Foto: Kleinfeld

Zum Umdenken bewegte die Bezirkspolitiker bei ihrer jüngsten Sitzung im Rathaus Hardtberg ein besonderer Umstand: Der "Zwillingsbaum", der weiter hinten in Birys Garten stand, kippte nämlich beim Sturm Niklas Ende März plötzlich um. Und dieses Schicksal befürchtet der Hauseigentümer auch bei der ähnlich großen Rotfichte, die direkt an seiner Terrasse steht. Auch dieser Baum und seine Wurzeln hätten bei dem Sturm stark geschwankt, sagte ein Freund Birys in der Bezirksvertretung Hardtberg, als er den Bürgerantrag begründete. Der Hausbesitzer sehe weiterhin eine Gefahr für die umliegenden Häuser, sollte auch dieser Baum umkippen und zur "falschen" Seite fallen.

Mit diesem Argument im Rücken fiel es leicht, den Fällantrag zu genehmigen, nachdem Christoph Schada (CDU) an den gesunden Menschenverstand appelliert hatte, diesmal keine Steine in den Weg zu legen. Auch die Stadtverwaltung, die schon damals für die Abholzung votiert hatte, sah wiederum keine Bedenken. Die Baumkommission, die im ersten Anlauf die Fällung noch abgelehnt hatte, wurde diesmal nicht mehr beteiligt. Allerdings verweigerten auch diesmal zwei Grüne und der Vertreter der Linken die Fällung, wurden aber überstimmt.

Was die Frage nach der Haftung angeht, wenn ein solcher Baum nach verweigerter Fällgenehmigung umkippe, sagte ein Mitarbeiter der Stadt: "Wir beurteilen die Baume nach bestem Wissen." Aber bei Windstärken von mehr als 100 Kilometern könne auch ein gesunder Baum plötzlich umkippen: "Das kann man nicht vorhersehen."

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