Vonovia-Siedlung auf dem Brüser Berg Richtig warm wird es noch nicht

Brüser Berg · Die Mieter sind immer noch unzufrieden mit ihrer neuen Heizungsanlage in der Vonovia-Siedlung auf dem Brüser Berg. Die Temperatur steigt zwar auf über 20 Grad - das reicht manchen aber nicht.

Die dicken Jacken und Socken können mittlerweile wieder im Schrank bleiben. Und dennoch: „Richtig warm wird es noch immer nicht“, klagt Stefanie Melssen, die in einer Wohnung der Vonovia (früher Deutsche Annington) an der Marie-Curie-Straße auf dem Brüser Berg wohnt. Die neue Heizungsanlage ist zwar in Betrieb, aber „so warm wie früher wird es längst nicht“, erzählt sie. Mehrere Tage saßen Bewohner von etwa 80 Wohneinheiten Mitte Oktober wie berichtet im Kalten.

Zwar würden die Temperaturen in den Wohnungen mittlerweile wieder über 20 Grad klettern. „Mir ist das allerdings nicht genug“, ergänzt eine ältere Nachbarin. „Ich hätte schon gerne 24 Grad. Aber so warm ist es bisher noch nie gewesen.“ Außerdem habe sie das Gefühl, dass die Temperatureinstellung zentral geregelt wird. „Wenn man abends länger auf ist, wird es schnell eiskalt.“ Und eine Nachbarin ergänzte: „Wir heizen nicht, wir werden beheizt.“

Um sich ein Bild von der aktuellen Lage zu machen und die Betroffenen über ihre Rechte zu informieren, hatte die SPD zu einer Mieterversammlung eingeladen. „Heizungserneuerung während der Heizperiode – das geht gar nicht“, fand Gabi Mayer, Vize-Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion, die neben Beate Wieloch vom Mieterbund auch Ratsfrau Binnaz Öztoprak, Vize-Bezirksbürgermeister Gisbert Weber und den Bonner SPD-Chef Gabriel Kunze eingeladen hatte.

Alte Heizungsanlage ersetzt

Zwar könne man die Wohnungen jetzt wieder einigermaßen nutzen, doch die Betroffenen haben Sorge, dass sie mit deutlichen Mieterhöhungen rechnen müssen. „Im Juli erhielten wir die Information, dass die alte Heizungsanlage ersetzt wird. Diese Maßnahme wird wegen des Einbaus eines Gas-Brennwertkessels und des hydraulischen Abgleichs als Modernisierung bezeichnet. Deshalb wurde uns mitgeteilt, dass nach Inbetriebnahme die Mieten angehoben werden“, beklagt Gottfried Conrad von der Mieterinitiative.

Während die Vonovia die Maßnahme als Modernisierung deklariere, sprechen die Anwohner der Marie-Curie-Straße nach rund 25-jähriger Laufzeit der alten Anlage von einer notwendigen Sanierung. „Das muss ganz genau überprüft werden, ob Sie wirklich mehr bezahlen müssen“, empfahl die Expertin des Mieterbundes. Doch auch die Abrechnung der Nebenkosten, die Umlagen für einen Heizungsmanager sowie der Austausch von geeichten Zählern sind für viele Mieter nicht nachvollziehbar.

"Unser Anliegen ist, die Mieter dabei zu unterstützen"

„Da müssen wir genau hinschauen“, machte auch Beate Wieloch Mut. „Nicht alles kann umgelegt werden.“ Mieterhöhungen sind die Betroffenen offenbar gewohnt. „Für mich wäre das die fünfte in zwei Jahren“, ärgerte sich eine Mieterin. „Ich kann nicht kalkulieren und investieren, denn ich weiß nicht, ob ich mir die Wohnung in Zukunft noch leisten kann.“

Kunze sagte zu, mit der Vonovia zu sprechen und die Mieter auf dem Laufenden zu halten. „Sie haben ein Anrecht auf rechtzeitige Information vor Renovierungen und müssen nicht jede Sanierung als Modernisierungsmaßnahme bezahlen. Unser Anliegen ist, die Mieter dabei zu unterstützen, damit sie zu ihrem Recht kommen“, sagte sie.

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