Feuerwehreinsatz in Medinghoven Rätselraten über die Brandursache im Vereinsheim der Marinekameradschaft

Medinghoven · Einen Tag nach dem Brand in dem Vereinsheim der Marinekameradschaft in Medinghoven ist die Brandursache noch unklar. Die Versicherung begutachtet am Dienstag den Schaden in dem Haus.

 Auf der Rückseite des Vereinsheims wird der Schaden deutlich. Die Flammen haben sich durch das Dach gefressen.

Auf der Rückseite des Vereinsheims wird der Schaden deutlich. Die Flammen haben sich durch das Dach gefressen.

Foto: Rolf Kleinfeld

Nach dem Feuer im Vereinsheim der Marinekameradschaft Eisbrecher Stettin am Wesselheideweg hat das Rätselraten über die Ursache begonnen: Brandstiftung oder doch ein technischer Defekt?

Die Polizei, deren Brandexperten am Montag das Haus in Augenschein nahmen, konnten im Anschluss noch keine Angaben zur Ursache des Feuers machen. „Die Ermittlungen zur Brandursache laufen“, sagte Sprecher Michael Beyer und drückte die Hoffnung aus, dass es Anfang nächster Woche weitere Erkenntnisse geben werde. Der Brandherd ist bis auf Weiteres beschlagnahmt, das Tor zum Gelände mit einer Kette und einem Schloss gesichert.

Das Vereinsheim liegt an einer vor allem abends kaum belebten Örtlichkeit, gleich hinter dem Fußballplatz des 1. FC Hardtberg, der derzeit zum Kunstrasen umgebaut wird. Dessen Mitglieder können von Brandstiftungen ein Lied singen. Zweimal war die Grillhütte oberhalb des Platzes, nur ein paar Meter vom Heim der Marinekameraden entfernt, vor einigen Jahren angezündet worden. Auch die einen Kilometer Luftlinie entfernt liegende Vereinshausruine auf dem Brüser Berg hatte im Januar 2017 gebrannt und einen Großeinsatz der Feuerwehr ausgelöst, Unbekannte hatten dort Unrat angezündet.

Das Gelände der Marinekameradschaft ist mit einem stabilen, hohen Metallgitterzaun gesichert, den man nicht ohne Weiteres übersteigen kann. Ob das Vereinsheim zu retten ist oder abgerissen und neu errichtet werden muss, ist ebenfalls noch unklar. „Das muss die Versicherung und ein Bausachverständiger klären“, sagte Vorsitzender Berthold Heupel am Montag dem GA. Die Versicherung hat sich für diesen Dienstag angekündigt, sodass Heupel seinen Mitgliedern bei der Jahreshauptversammlung am Abend vermutlich mehr sagen kann. Sie findet um 19.30 Uhr alternativ in der Gaststätte „Zum Zwilling“ des Tennisclubs Blau-Weiß statt.

„Dort werden vermutlich einige Tränchen fließen“, glaubt Mitglied Klaus Deckert, den der GA am Montag vor dem Vereinsheim traf. In den Vereinsräumen seien schließlich viele Modelle, Urkunden und Fotos von Mitgliedern gelagert gewesen. Bitter ist für diese ohnehin, dass das Gebäude, das sie in unermüdlicher Arbeitsleistung und privaten Investitionen des Ehrenvorsitzenden Reinhard Stenzel aufgebaut, gehegt und gepflegt hatten, nun zerstört ist.

Nicht beschädigt wurde beim Feuer das danebenliegende Trafohäuschen der Stadtwerke Bonn, die auch Eigentümer des Grundstücks sind. Die SWB-Mitarbeiter, die noch in der Brandnacht gerufen wurden, hätten von dort aus den Strom und das Wasser abgestellt, sagte Sprecherin Veronika John.

Das Feuer ist am Samstag gegen 22.15 Uhr gemeldet worden. Noch um 22 Uhr ist Bernd Schmidt, Vorsitzender des 1. FC Hardtberg, dort vorbeigekommen, weil er seine Freundin abgesetzt hatte. „Zu diesem Zeitpunkt war dort von einem Brand noch nichts zu sehen“, berichtete er dem GA.

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