Zustand des 24-Jährigen stabil Projektil streifte Pobacke des Angreifers in Medinghoven

Bonn · In den vergangenen Jahren gab es mehrere Fälle, bei denen Polizeibeamte Schüsse im Einsatz abgeben mussten. So auch am Dienstag, als die Beamten auf einen bewaffneten Angreifer in Medinghoven trafen, der sich zuvor mit seiner Mutter gestritten hatte.

 Polizisten schossen auf einen Angreifer in Medinghoven.

Polizisten schossen auf einen Angreifer in Medinghoven.

Foto: Axel Vogel

Bei dem Schuss, der am Dienstag von einem Polizisten auf einen 24-Jährigen in Medinghoven abgegeben wurde, hat die Staatsanwaltschaft Bonn die Ermittlungen übernommen. „Die Untersuchungen weisen derzeit darauf hin, dass es eine irgendwie geartete konfrontative Situation zwischen den beiden Seiten gegeben hat“, sagt der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Sebastian Buß.

Die Schilderungen der Polizisten würden sich dabei mit der Verletzung des 24-Jährigen decken. So sei ihm vermutlich seitlich frontal und nicht von hinten in das Gesäß geschossen worden. „Das Projektil hat ihn peripher gestreift“, so Buß. Der Schütze sei Zeuge im Verfahren und nicht Beschuldigter.

Der Zustand des 24-Jährigen ist laut Polizei stabil. Er hatte sich nach einem Streit mit seiner Mutter mit einem Messer bewaffnet, woraufhin die Polizei anrückte.

Schüsse aus der Dienstwaffe

Der 24 Jahre alter Mann war am frühen Dienstagmorgen in einem Mehrfamilienhaus am Europaring in Medinghoven durch Schüsse ins Gesäß verletzt worden. Polizisten hatten die Kugeln aus ihren Dienstwaffen abgefeuert. Der Angeschossene musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Wie die Bonner Polizei mitteilte, sei zuvor eine Auseinandersetzung zwischen dem 24-Jährigen und seiner 49 Jahre alten Mutter eskaliert. Nach GA-Informationen soll der junge Mann mit Selbstmord gedroht haben.

Aus Gründen der Neutralität hatte die Kölner Polizei den Fall zusammen mit der Staatsanwaltschaft übernommen. „Wir können und wollen aber derzeit noch nichts zu dem psychischen Zustand des Mannes sagen“, erklärte Sebastian Buß, Sprecher der Bonner Staatsanwaltschaft, am Dienstagabend auf Anfrage.

Die Polizei alarmiert hatte gegen 2.10 Uhr der Notruf der 49-Jährigen. Sie teilte mit, dass ihr Sohn sie angegriffen habe. Sie sei aus der gemeinsamen Wohnung und dem Mehrfamilienhaus geflüchtet. Als kurze Zeit später Streifenbeamte in der Wohnung nach dem Rechten sehen wollten, trafen sie auf den mit einem Messer bewaffneten 24-Jährigen. Laut Bonner Polizei gab es eine „konkrete Bedrohungslage“. Die Beamten hätten den Mann mehrfach aufgefordert, das Messer fallen zu lassen, und hätten dann „mehrere Schüsse“ abgegeben.

Fälle, in denen Polizeibeamte im Einsatz geschossen haben

In den vergangenen Jahren gab es mehrere Fälle in der Region, in denen Polizeibeamte im Einsatz geschossen haben. Mitte Dezember gaben Streifenbeamte in Bornheim-Roisdorf mehrere Schüsse auf einen 57-Jährigen ab. Er war mit einem Messer und einer Axt auf sie losgegangen, nachdem er zuvor Sperrmüll angezündet hatte. Im Mai 2017 tötete ein 40-Jähriger in Plittersdorf seine Frau und sein Kind. Als er mit einem Messer auf Polizisten zuging, schossen diese. Der Mann starb infolge seiner zuvor selbst zugefügten Stichverletzungen. In einem Mehrfamilienhaus in Auerberg wurde im Juli 2016 ein 49-Jähriger von Polizisten angeschossen.

Der Mann hatte zuvor Bewohner mit einem Messer attackiert. Im Januar 2016 rückte die Polizei wegen eines Randalierers in einem Mehrfamilienhaus in der Weststadt aus. Als die Beamten den 43-Jährigen stellten, griff er sie mit einem Messer an. Ein Polizist gab einen Schuss ab, der Angreifer wurde schwer verletzt. Im August 2015 wurde ein Flüchtling bei einem Einsatz des Spezialeinsatzkommandos angeschossen. Der 23-Jährige hatte zuvor einen 27-jährigen Mitbewohner im Paulusheim mit Messern verletzt und Polizisten attackiert. Die Beamten gingen straffrei aus.

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