Capital Dance Petticoats, Country-Musik und Stimmung

DUISDORF · Frauen in bunten Petticoats und Männer in Square-Dance-Hemden tanzten schwungvoll durch die Schmitthalle, dazu erklangen Rufe wie "Ping Pong Circulate": Zu Country-Musik tanzen mehr als 200 Tänzer beim 39. Capital Dance der Bonner Square-Dance-Group.

 Bis zu 200 Tänzer drehten beim Square Dance Festival in der Schmitthalle ihre Kreise.

Bis zu 200 Tänzer drehten beim Square Dance Festival in der Schmitthalle ihre Kreise.

Foto: Horst Müller

Einmal im Jahr richten die Square-Dancer des Bonner Vereins ihren Capital-Dance aus. "In diesem Jahr sind über 200 Teilnehmer dabei, nicht nur aus Bonn sondern aus ganz Europa", sagte Präsident Frank-André Mahler. Wer die 68 Square-Dance-Figuren in einer "Class", einer Schulung, bei der die wichtigsten Schritte gelernt werden, einstudiert hat, kann am Capital Dance teilnehmen. "Im letzten Jahr gab es sogar Besuch von einer Chinesin", erinnerte sich Mahler. Anders als die Deutschen, berühren die sich jedoch nicht an den Händen und führen diese nur aufeinandergelegt in der Körpermitte zusammen.

Die jeweiligen Tanzfiguren sind weltweit dieselben, sie werden höchstens ein wenig kulturell modifiziert. "Im Grunde genommen ist die Square-Dance-Community eine große Familie ist, da man den Tanz überall auf der Welt tanzen kann und es keine Unterschiede gibt", sagte Mahler. Das gefällt auch Erika Alp-stedt besonders gut. Sie ist mit ihren 86 Jahren das älteste Vereinsmitglied. Zum Square-Dance kam sie vor mehr als zehn Jahren, als ihr Arzt sie zu seinem Verein mitnahm. "Der Arzt sagte mir, dass Square-Dance besonders gut gegen Osteoporose helfe, also kam ich mit", sagte sie und fügte hinzu: "Das beste am Square-Dance ist, es hält jung und fit, geistig wie körperlich."

Die jüngsten im Verein sind 17 und 19 Jahre alt. Nicole Fischer, die Jüngste in der Gruppe, tanzt seit ihrem zehnten Lebensjahr leidenschaftlich gern. "Am besten gefällt mir, dass man immer zusammen tanzt und es keine festen Tanzpartner gibt. Es ist dadurch so familiär und alle sind gut drauf." Dennis Beicht, der jüngste Mann bei der Veranstaltung, fand durch seine Großmutter den Spaß am Square-Dance. "Damals begleitete ich meine Oma oft hierher, weil mir so langweilig war, tanzte ich irgendwann selbst mit."

Zu seinem ungewöhnlichen Hobby steht der junge Mann auch vor seinen Freunden. Es sei ihm egal, wenn jemand ein Problem mit seiner Leidenschaft für den Square-Dance habe. Dass die beiden Jüngsten mit so vielen Älteren zusammentanzen, macht ihnen nichts aus: "Wir freuen uns, dass wir so viele verschiedene Leute kennen, und die Älteren haben viel mehr Humor."

@ Mehr Infos zum Verein auf www.Bonn-Square-Dance.de

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