Sankt Augustinus-Kirche in Duisdorf Orgel wird ab Mai gereinigt und repariert

Duisdorf · Die Orgel in der Kirche Sankt Augustinus wird ab Mai von der Bonner Firma Klais gereinigt und repariert. Klais-Mitarbeiter Hans-Wolfgang Theobald erläuterte in einer Führung jetzt die anstehenden Arbeiten und das Besondere der Orgel.

 In der Kirche Sankt Augustinus: Pfarrer Jörg Harth (r.) dankt Hans-Wolfgang Theobald von der Firma Klais für die Ausführungen zu den Besonderheiten dieser Kirchenorgel.

In der Kirche Sankt Augustinus: Pfarrer Jörg Harth (r.) dankt Hans-Wolfgang Theobald von der Firma Klais für die Ausführungen zu den Besonderheiten dieser Kirchenorgel.

Foto: Stefan Knopp

„Um die Orgel macht zum Glück jede Putzfrau einen Bogen“, sagte Hans-Wolfgang Theobald von der Orgelbaufirma Klais am Sonntag in der katholischen Kirche Sankt Augustinus. „Aber der Staub sammelt sich trotzdem in den Pfeifen.“ Er zog die Tastaturabdeckung heraus, auf der sich reichlich Staub angesammelt hatte. „So und noch schlimmer sieht es in der Orgel aus.“ Die müsse man nicht jede Woche putzen wie etwa die Kirche, aber gut 30 Jahre nach der letzten Großreinigung werde es mal wieder Zeit. Das gilt auch für das 50 Jahre alte Instrument in der Duisdorfer Kirche, die ab Mai gesäubert wird.

Es sei wichtig, „solche Schönheiten so gut wie möglich zu erhalten“, fand er. Denn sie weise einige Besonderheiten auf, die heutige, eher symphonisch angelegte Kirchenorgeln nicht mehr hätten. „Die Orgel stammt aus einer Zeit, in der wir eine Ästhetik gepflegt haben, die vom Aufbruch nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil geprägt war.“ Das manifestiere sich bei dieser Orgel vor allem in der „Buntheit“ unterschiedlicher Klangfarben wie dem Acht-Fuß-Register – moderne Orgeln hätten stattdessen Streicher –, der Traversflöte im Hauptwerk und dem „Brustwerk mit dem hochliegenden Aliquod“.

Auch die spanischen Trompeten, vor 50 Jahren hochmodern in Kirchenorgeln, gebe es heute nicht mehr, so Theobald. Ebenso wie den „spuckenden“ Klang, der beim Spielen erzeugt werde. Diese und andere Eigenheiten brachten den Orgelbauer zu der Überzeugung, dass man diese Orgel als Denkmal erhalten müsse. Theobald, der im vorangegangenen Gottesdienst die Orgel gespielt hatte, lobte auch die Akustik in der Kirche. „Das ist auch der Grund, warum Sie hier mitsingen.“ Man höre sich und die Orgel, anders als in manchen Kirchen, in denen der Schall geschluckt wird.

Der Dreck in den Pfeifen bestehe vorrangig aus Hautabschabungen und Schuppen von der Kleidung der Kirchgänger, erklärte er. Ab dem 8. Mai beginnen die Reinigungsarbeiten, die Kirche bleibt dann laut Pfarrer Jörg Harth geschlossen. Auch kleine Reparaturen, etwa Kratzer im Lack, Löcher in der Armatur, Beschädigungen im Eichenholz und andere Spuren steter Benutzung werden erledigt. „Es ist gut, dass die Orgel benutzt wird.“ Die Firma will bis Fronleichnam damit fertig sein.

Die Maßnahme kostet rund 35.000 Euro, von denen das Erzbistum laut Kirchenvorstandsmitglied Sascha Kisters 10.000 Euro beisteuert. Den Restbetrag finanziert die Gemeinde in Eigenleistung, weswegen bei mehreren Gelegenheiten Spenden gesammelt werden. Sonntagnachmittag wurde in Sankt Rochus zugunsten der Orgelsanierung das Konzert „Chinesische Harfe trifft Violine und Piano“ ausgerichtet. Shuwen Lyu, Ryan Howland und Michelle Yen-Howland spielten Werke von Bach, Paganini und Chopin.

Am 11. Juni bietet Organist Christoph Brücker um 15 und 16.30 Uhr Wunschkonzerte in Sankt Rochus an.

Weitere Aktionen werden auf der Homepage bekanntgegeben, wo Spendewillige auch Kontoinformationen finden.

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