Sportanlage Neue Hürden für Frisbee-Feld im Derletal

Duisdorf · Der Plan des Vereins Bonnsai Bonn, eine Disc-Golf-Anlage im Derletal zu bauen, um dort wettkampfmäßig Frisbee spielen zu können, gerät immer mehr zur Geduldsprobe.

Die Idee für ein Frisbee-Feld war Ende 2016 aufgekommen, und nachdem die Bezirksvertreter im Januar 2017 grünes Licht gaben, dauerte es schon mehr als ein Jahr, bis die Verwaltung einen Vorschlag unterbreitete.

Demnach beantragte sie eine landschaftsrechtliche Befreiung, damit der Verein loslegen kann. Zwischenzeitlich hatte dieser bereits den Vorschlag zur Güte gemacht, nur noch neun statt zwölf Körbe als Zielpunkte zu bauen und die „Waldbahnen“ auszulassen. Dennoch endete die jüngste Beratung im Naturschutzbeirat negativ. Das Gremium hatte Bedenken, dass im Derletal die besagten Metallfangkörbe einbetoniert und ebenso viele „T-Signs“ als Startzone im Boden angebracht werden und lehnte den Vorschlag ab.

Stattdessen wurde beschlossen, erst ein naturschutzfachliches Gutachten einzuholen, um zu klären, dass insbesondere die Vogel- und Tierwelt im Derletal durch das Vorhaben nicht beeinträchtigt wird. Außerdem solle das Sportamt belegen, dass andere Flächen im Stadtgebiet außerhalb der Landschaftsschutzgebiete nicht zur Verfügung stehen.

Diese Entscheidung des Naturschutzbeirates kann CDU-Ratsherr Christos Katzidis überhaupt nicht nachvollziehen. Denn schon jetzt fänden einige Aktivitäten im Derletal statt, und der Verein habe auch die Anzahl der Körbe bereits reduziert. „Wir werden den Verein auch weiterhin unterstützen und für die Einrichtung des Disc Golf Courses votieren“, erklärte Katzidis.

Auch SPD-Ratsfrau Gabi Mayer kündigte an, so zu verfahren. „Wir waren mit Vertretern des Vereins vor Ort und haben uns genau erklären lassen, wie ein solcher Course der Discgolfer funktioniert“, berichtet sie. „Die Körbe stehen nicht im Unterholz. Die Beeinträchtigungen für Natur und Tierwelt ist nach meiner Einschätzung nicht größer als die durch spielende Kinder oder Familien, die dort grillen und feiern.“

Die SPD hoffe, dass die nun anstehende zeitliche und finanzielle Hürde nicht so hoch ist, dass der Verein von seiner Idee ablässt, betont auch Dominik Loosen, Vorsitzender der SPD-Bezirksfraktion. Er kündigte an, einen Änderungsantrag einzubringen, der diesem Sinne entspricht.

Ein anderer Punkt erregt die Aufmerksamkeit von Katzidis: „Sofern es zutreffend sein sollte, dass ein oder mehrere Mitarbeiter des Naturschutzbundes Deutschland im Naturschutzbeirat ein Naturschutzgutachten gefordert haben und anschließend dieser Naturschutzbund Deutschland dem Verein Bonnsai Frisbee Sport für ein Gutachten empfohlen worden ist, müsste die Arbeitsweise des Naturschutzbeirates überprüft werden“, sagte er.

Die Stadt teilte mit, da bestehe kein direkter Zusammenhang. Der Verein habe beim Frisbee-Landesverband angefragt, wer für solch ein Gutachten in Frage komme. Und der Landesverband habe den Naturschutzbund empfohlen.

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