Rochusschule Neubau statt neue Container in Duisdorf

Duisdorf · Die Containerklassen an der Rochusschule sind alt und renovierungsbedürftig. Politik und Lehrerschaft wollen jedoch keine neuen, sondern setzen sich für eine Erweiterung oder Aufstockung der Schule ein.

Übler Uringestank schlägt einem entgegen, dazu Schimmel an der Decke der Toilettenanlage, drangvolle Enge im Eingangsbereich, im Sommer ein Brutofen und im Winter eine Kältekammer. Die Unterbringung der Duisdorfer Rochusschüler in den Containerklassen ist nicht nur für Kinder, Lehrer und Eltern unerträglich. Auch für die beiden CDU- Stadtverordneten Christos Katzidis und Bert Moll muss sich an diesem unwürdigen Zustand dringend etwas ändern. Und das nicht irgendwann, sondern unverzüglich.

Seit mehreren Jahren ist die Rochusschule baulich in einem ausgesprochen schlechten Zustand. Probleme bei Brandschutz, Heizung und Lüftung, fehlende Barrierefreiheit sowie eine penetrante Geruchsbelästigung – die Mängelliste ist lang. Die Situation in den vor Jahrzehnten als provisorische Lösung aufgestellten Containern ist ebenfalls nicht länger hinnehmbar.

„Wir wollen keine weitere Übergangslösung, sondern es müssen endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden, um das Problem dauerhaft zu beseitigen“, begründete Katzidis den entsprechenden Antrag seiner Fraktion an die Bezirksvertretung.

Daher sollen die Container im Zuge der OGS-Erweiterungsmaßnahme abgerissen und durch einen festen Bau ersetzt werden. Nachdem ihr Antrag in der Bezirksvertretung beschlossen worden ist, werden sich jetzt Hauptausschuss und Rat mit den Zuständen in Duisdorf beschäftigen. Finanziert werden soll ein Erweiterungsbau durch Landesmittel im Rahmen des Förderprogramms „Gute Schule 2020“.

Mit der aktuellen Situation hat sich nach Auskunft von Tobias Niketta vom Schulamt das Städtische Gebäudemanagement bereits beschäftigt. Derzeit würde gemeinsam mit der Schulleitung ein Konzept entwickelt, das verschiedene Lösungsansätze beinhaltet. „Auch ein Austausch der Container wird in die Überlegungen einbezogen“, erklärte er.

Minimallösung erhält Absage

Einer solchen Minimallösung erteilt die CDU jedoch eine Absage: „Wir fordern endlich einen Abriss der Container und stattdessen einen Erweiterungsbau“, erklärten Katzidis und Moll ihren Vorstoß. Denn nur so würden die Anforderungen an eine lerngerechte Umgebung für Grundschulkinder erfüllt und die arbeitsrechtlichen Voraussetzungen eingehalten.

Die Stadt soll dabei vorrangig die Aufstockung des Gebäudes um ein Geschoss prüfen. Zudem soll die Verwaltung eruieren, ob in einer Übergangsphase bis zum Bezug der neuen Klassenräume eine Unterbringung in anderen Schulräumen (unter anderem Musikschule) in Duisdorf möglich ist.

Nach Angaben von Gabi Mayer (SPD) sind die Container an der Rochusschule „schon ewig marode. Da ist schon lange nicht genügend getan worden.“ Aber sanieren könne man nur mit dem Geld, „das wir ausgeben können“. Da werde in Bonn halt alles der Reihe nach abgearbeitet. So ist nach Meinung der SPD-Ratsfrau die Situation an der Rochusschule schon lange problematisch.

Ihr ist es auch lieber, etwas zu warten und mit einem Ergänzungsbau die Probleme vernünftig zu lösen, anstatt die alten jetzt durch neue Container auszutauschen. Ansonsten stehe fest, dass als die ausgewählte im Stadtbezirk Hardtberg die Rochusschule beim Programm „Gute Schule 2020“ bedacht werde.

„In meinen Augen ist es wichtig, dass eine nachhaltige Verbesserung der Raumsituation entsteht“, sagt Schulleiterin Birgit Klippel. „Ich gehe davon aus, dass die Schule die Möglichkeit hat, sich bei den Planungen einzubringen. So wird sicher etwas entstehen, was die Situation verbessert.“ Bis 2020 sei es lang hin, „aber wir werden weiter wie bisher kreativ nach Lösungen suchen, um mit den Unzulänglichkeiten noch eine Weile klarzukommen“, sagt Klippel.

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