Musikgruppen der städtischen Förderschule Musizieren fördert das Sozialverhalten

DUISDORF · Martina schnappt sich schnell die Kolbenflöte, Felix wählt die Rührtrommel und Jonathan die Zimbel.

 Das Lied vom tropfenden Wasserhahn führen Schüler der Königin-Juliana-Schule auf.

Das Lied vom tropfenden Wasserhahn führen Schüler der Königin-Juliana-Schule auf.

Foto: Roland Kohls

Diese Instrumente stehen für Küchengegenstände: Teekessel, Kochtöpfe, Besteck. Zusammen mit Triangel, Becken und anderem ergaben sie die musikalische Begleitung zum Lied vom tropfenden Wasserhahn, das Udo Seehausen mit einigen Kindern der Königin-Juliana-Förderschule einstudiert hatte.

Gestern führten die beiden Musikgruppen, die der Fachpädagoge Seehausen an der städtischen Förderschule für geistig behinderte Kinder in Duisdorf betreut, einstudierte Stücke auf, bei denen sie Lieder mit diversen Instrumenten begleiteten. Im Publikum saßen neben Eltern auch Friedrich Broß, Heinz Biesenbach und Manfred Mörsch von der Tenten-Stiftung (siehe Infokasten) sowie der Leiter der Musikschule Bonn, Christoph Pinsdorf.

Letzterer hatte den Fachpädagogen Seehausen, Leiter des Eichhoforchesters, im Schuljahr 2012/13 dafür gewinnen können, einmal in der Woche mit 16 auf zwei Gruppen verteilten Kindern zu musizieren. Dies seien die musikalisch talentiertesten der rund 160 Schulkinder mit geistiger Behinderung, die an der Königin-Juliana-Schule unterrichtet werden, sagte Seehausen. Möglich wurde das durch private Spenden. Die Tenten-Stiftung hat dafür gesorgt, dass dieser Unterricht im aktuellen Schuljahr weitergehen kann. Die Vorstandsmitglieder überzeugten sich bei dem kleinen Konzert, dass das Geld gut angelegt ist.

Seehausens Unterricht gebe den Kindern zum einen Selbstbestätigung, zum anderen fördere es das soziale Miteinander, erklärte Schulleiter Christoph Bünk. "In keinem anderen Fach lernt man besser, aufeinander zu hören, und dass man nicht alleine ist."

Die Kinder hätten Freude daran, sagte Kirsten Welt, Mutter eines Schulkindes, die um die Weiterführung des Projektes gekämpft hatte. So ein Programm könne aber nur auf lange Sicht Erfolg zeigen. Außerdem, so Bünk, hätten es Einrichtungen für Behinderte, bei denen es nicht um Inklusion gehe, aktuell schwer, Fördergelder zu erhalten. Deshalb sind Welt und er der Tenten-Stiftung dankbar für ihr Engagement.

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