Marie-Curie-Straße Mieter gehen gegen Abrechnungen der Deutschen Annington vor

BRÜSER BERG · Mieter der Deutschen Annington an der Marie-Curie-Straße auf dem Brüser Berg sind verärgert und irritiert. Der Grund sind die Betriebskosten- und Heizkostenabrechnungen, die den Mietern vor einigen Wochen ins Haus geflattert sind.

"Viele Mieter sind angesichts der horrenden Nachforderungen geschockt und hilflos bis verzweifelt", berichtet Thomas Riedl von der Mieterinitiative "Mieter contra Annington".

Laut Riedl sind die Hausnummern zwei bis 22 betroffen, das seien 88 Mietparteien mit insgesamt rund 270 Mietern. "Und viele davon, nicht nur die, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, sind angesichts der Forderungen verzweifelt oder haben schlicht Angst", so Riedl.

In seinem Fall sei es so, dass er 800 Euro für Gas nachzahlen solle. "Das ist schlicht unmöglich, beim letzten Mal habe ich 400 Euro zurückgezahlt bekommen", so Riedl. Für die Gesamtanlage soll das 2,3-fache an Gas im Vergleich zum Vorjahr verbraucht worden sein, gegenüber dem Jahr 2006 soll der Verbrauch um das 4,11-fache gestiegen sein. Aber weder an der Bausubstanz habe sich etwas geändert noch bei der Zahl der Leerstände. "Das kann einfach nicht sein, das würde ja bedeuten, dass wir alle zum offenen Fenster rausgeheizt haben."

Auch formal seien die Abrechnungen nicht rechtens. So kritisiert Riedl für die Mieterinitiative unter anderem auch, dass die Deutsche Annington nicht nach dem tatsächlichen Verbrauch abgerechnet habe, sondern nach Quadratmetern. Dann hätte die Deutsche Annington die Mieter laut Initiative aber auch darüber informieren müssen, dass diese ihre Abrechnungen pauschal um 15 Prozent hätten kürzen können. Trotz zahlreicher Widersprüche gehen laut Riedl schon Mahnungen raus. Auch das sei nicht korrekt. "Es ist das alte Spiel, hier wird mit der Unwissenheit der Mieter kalkuliert", sagt Riedl.

Die Deutsche Annington konnte auf eine Anfrage des GA nicht mehr Stellung zu den konkreten Vorwürfen beziehen, bestätigt aber, dass es "Rückmeldungen" gab. "Sollten unsere Kunden in Bonn Fragen zu Ihren Abrechnungen haben, wird unser Kundenservice ihnen gerne weiterhelfen", sagt Unternehmenssprecher Philipp Schmitz-Waters, und bescheinigt dem Unternehmen, das pro Jahr mehr als 200.000 Nebenkostenabrechnungen erstelle, eine saubere Arbeitsweise.

"Für unsere Nebenkostenabrechnungen haben wir das Gütesiegel der Geislinger Konvention erhalten. Es bescheinigt, dass wir uns nachweisbar dafür einsetzen, die Nebenkosten unserer Wohnungen so gering wie möglich zu halten und bestätigt gleichzeitig die hohe Transparenz der Abrechnungen", so Schmitz-Waters weiter.

Zudem sei die Deutsche Annington nach ISO 9001 zertifiziert. "Das bestätigt von unabhängiger Seite effiziente Prozesse und hohe Qualität bei Nebenkostenabrechnungen. Mit der Zertifizierung wird sichergestellt, dass Abrechnungen transparent und Leistungen objektiv messbar sind", sagt Schmitz-Waters.

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