Kuhn hatte sich bereit erklärt, aus seinem Kinderbuch "Die Weihnachtsfrau verzaubert die Herzen der Kinder" vorzulesen. Mit diesem Genre hat er Neuland betreten: Viele Jahrzehnte lang war er als Zeitungsjournalist und dpa-Korrespondent in aller Welt unterwegs, er war Militär- und Geheimdienstexperte in der Bonner Republik. Unter dem Pseudonym "Henri Caesar" schrieb er den Afghanistan-Roman "Das blutige Ende am Hindukusch", 1994 erschien ein Spionage-Thriller über den Geheimdienst KGB.

"Ich wollte etwas ganz anderes machen, etwas Gegenteiliges", sagte er gestern nach der Lesestunde. Da kam er auf Kinderbücher. Das habe auch ihm geholfen. "Mein Blick auf die Welt hat sich dadurch im positiven Sinn verändert. Man muss zu Kindern einen engen Kontakt haben." Den bekomme man über das Geschichtenerzählen. Ein christlicher Bezug sei ihm dabei wichtig. Deswegen erinnert die Weihnachtsfrau vom Namen und Erscheinungsbild her an die Gottesmutter Maria. In seinem anderen Kinderbuch "Florian und sein Florentinchen sausen durchs Weltall" kommt unter anderem die Arche Noah vor.

Kuhn kommt am 9. und 17. Dezember wieder in die Kita und liest weiter vor. Zustande kam das über einen Kontakt mit Leiterin Silvia Kadis. Die Einrichtung befasst sich in der Vorweihnachtszeit mit dem "Schenken". Am Mittwoch waren die Kinder in einem Flüchtlingsheim und haben dort die Menschen beschenkt. Kuhn wiederum schenkte den Kindern seine Geschichte.

Kuhns Weihnachtsmärchen erscheint im Zwiebelzwerg Verlag. Das Buch kostet zwölf Euro.